Crowdfunding boomt auch in Österreich

Promis lassen ihre Projekte durch Spenden finanzieren, Werner Herzog drehte ein Promovideo für eine Kampagne der Plattform Kickstarter und auch in Österreich nutzen Kreative Crowdfunding-Seiten wie Startnext.

Immer mehr Kreative in Österreich entdecken die Finanzierung über Internet für sich. Sparmaßnahmen bei offiziellen Förderstellen und auch die totale Freiheit in der Realisierung der Projekte machen Crowdfunding so attraktiv. So wurde etwa das /slash Filmfestival, das ab Mitte September zum vierten Mal stattfindet, über die Crowdfunding-Plattform Startnext finanziert. Als Dankeschön erhielten Spender Poster, Taschen und Festivaltickets.

Die Bandbreite an Projekten ist dabei groß. So sammelte auch der Schauspiellehrgang des Mozarteum Salzburg, Geld bei Startnext, dem deutschsprachigen Pendant zur bekannteren Plattform Kickstarter aus den USA.

Promis entdecken Crowdfunding für sich

Dort ist man schon einen Schritt weiter. Prominente Vertreter Hollywoods wie Zach Braff oder Spike Lee nutzen die Crowdfunding-Plattformen, um Geld für ihre Film-Projekte aufzutreiben. Beide stießen dabei nicht nur auf Verständnis. Schließlich sollen Crowdfunding-Webseiten es vor allem unbekannteren Kreativen und Jungunternehmern ermöglichen, ihre Projekte zu verwirklichen.

US-Komiker Jon Lajoie zeigt die Kritik in einem satirischen Kickstarter-Video:

"Crowdfunding ist eben die Finanzierungsmethode unserer Zeit", rechtfertigte sich Spike Lee in einem Intverview mit Bloomberg TV. So könne er als Independentfilmer ein Projekt realisieren, das sonst von keinem großen Studio finanziert würde. Außerdem brächte er viel Aufmerksamkeit für die Plattform Kickstarter, also auch neue potentielle Spender.

Kunstfilm als Kickstarter-Promo

Jüngstes Beispiel für diese Anziehungskraft: Der deutsche Arthouse-Regisseur Werner Herzog machte auf Kickstarter Werbung für einen befreundeten Hersteller für Gewürzsalz. Die Kampagne erreichte ihr Finanzierungsziel von 30 000 Dollar schon nach wenigen Tagen. Mittlerweile steht die Finanzierung bei über 124.000 Dollar und läuft noch bis Samstag. Das hätte Salzproduzent Angelo Garro ohne die Hilfe Herzogs wohl nicht geschafft.

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