Cornelia Froboess und Senta Berger sind "Almuth und Rita"

Als sie das letzte Mal gemeinsam vor der Kamera standen, waren sie fast noch Kinder. Cornelia Froboess (70) und Senta Berger (72) drehten Anfang der 1960er-Jahre zusammen und gemeinsam mit Johannes Heesters den Film „Junge Leute brauchen Liebe“. „Ich war ja niemand“, erinnert sich Berger im Interview der Nachrichtenagentur dpa in München. „Man war ja so jung“, sagt Froboess. Mehr als ein halbes Jahrhundert später gehören die beiden zu den bekanntesten Schauspielerinnen Deutschlands. Vergangenes Jahr drehten sie gemeinsam in München den Film „Almuth und Rita“, den die ARD am Freitag um 20.15 Uhr ausstrahlt.
Klassengrenzen
Es ist die ungewöhnliche Geschichte zweier Frauen, die über Klassengrenzen hinweg zueinander finden und schließlich Freundinnen werden. Die Ärztin Almuth (Berger) steht nach der Aufgabe ihrer Praxis vor der Leere ihres Lebens. Ihr Ex-Mann ist längst mit einer anderen verheiratet, zu ihrer Tochter und den Enkelkindern hat sie kaum Kontakt, das Verhältnis zur alten Mutter ist mehr als gespannt, und für Freundschaften war nie Platz in ihrem Leben. So steht sie einsam in ihrer traumhaften Münchner Altbauwohnung, als Rita (Froboess) plötzlich in die Stille bricht. Rita ist Almuths Putzfrau. Die beiden Frauen sind einander aber nie wirklich über den Weg gelaufen, weil Almuth ja stets in der Praxis arbeitete, wenn Rita (mit Hunden) putzend durch die Wohnung wirbelte. Und so wie Rita in die Wohnung platzt, platzt sie auch in das Leben der reservierten Almuth, die – zwischen Einsamkeit und Verstocktheit mit Klassendünkel hin- und hergerissen – fasziniert von Ritas Energie und Lebensfreude ist. Dass die Chemie zwischen den beiden stimmt, kommt dem Film zugute. „Almuth und Rita“ ist ein rührender Appell für Lebensfreude.
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