Bild.de-Bezahlmodell in der Markteinführung

Andreas Wiele, Vorstand Bild-Gruppe und Zeitschriften: "Unabhängiger Journalismus hat in der digitalen Welt nur dann eine Chance wenn er wie im klassischen Printgeschäft finanziert wird." (c: axel springer verlag)
deBildplus heißt die Produktfamilie in der Axel Springer innerhalb der Medienmarke Bild digitale Abonnementes mit der Tageszeitung verknüpft. Der Erstverkaufstag von Bildplus ist der 11. Juni 2013 und ist ein Freemium-Angebot, in dem kostenlose und -pflichtige Inhalte miteinander angeboten werden und deren wechselseitige Attraktivität auf die Nachfrage wirken sollen. Nachrichten werden in diesem Zusammenhang als gratis vertriebene Inhalte tituliert. Bezahlt würden hauptsächlich jene Inhalte, die Bild-exklusiv sind.
Bild.de-Bezahlmodell in der Markteinführung
Donata Hopfen, Bilddigital-Geschäftsführerin: "Bildplus ist ein Paradigmenwechsel." (c: axel springer verlag)

Interviews, Hintergründe und Fotos sind diese Inhalte mit definierter Wertigkeit und daher Preis.

Donata Hopfen, Geschäfsführerin von Bilddigital, nennt diese Angebotsgestaltung einen "Paradigmenwechsel hin zu einer Bezahlkultur für journalistische Inhalte im Internet". Und Andreas Wiele, Vorstand Bild-Gruppe und Zeitschriften, verweist auf die Digitalisierungsstrategie des Konzerns sowie auf die Tatsache, dass "unabhängiger Journalismus in der digitalen Welt nur dann eine Chance hat, wenn er, wie auch im klassischen Printgeschäft, über Anzeigen- und Vertriebserlöse finanziert wird".

Wiele und Hopfen "entlassen" nun ein "Bild-Marken-Abo" in den Markt, das die Leser, Käufer und Nutzer über alle Content-Verteilungswege Print, Online und Mobile und in allen "Aggregat-Zuständen" also gedruckt, stationär und mobil online, als Apps und E-Paper und sogar die Bild am Sonntag in sich vereint.

Bild.de-Bezahlmodell in der Markteinführung

Bildplus versinnbildlicht auch eine neue und künftige Produkt- und Tarifstruktur eines, aus dem Zeitungszeitalters transformierten Verlages in ein digitalisiertes Medienunternehmen.

Das Abo-Modell reflektiert auch tiefgreifende, unumgänglich erscheinende Veränderungsprozesse in einstigen Printverlagen, wie aus der Bild-Gruppe zu hören ist. "Wir haben unsere Konferenzen, Ressorts und Redaktionsabläufe neu strukturiert. Früher ging es darum wie wir ein Thema für Online und wie für die Zeitung inszenieren. Jetzt konzentrieren wir uns zusätzlich darauf, Geschichten so zu erzählen, dass sie Lesern auch im Netz Geld wert sind", skizziert Marion Horn, die stellvertretende Chefredakteurin der Bild-Zeitung.

Hopfen fügt hier hinzu: "Das Projekt hat durch seinen hohen Grad an Komplexität und Innovation alle Mitarbeiter gefordert und einen Veränderungsprozess eingeleitet, der die Basis für den Erfolg der Medienmarke Bild sein wird."

Bild.de-Bezahlmodell in der Markteinführung

Dazu noch ein Diagramm, das die Entwicklung des Bild.de-Traffics am "Vorabend der Paywall" zeigt. Skeptiker derartiger Vertriebserlös-Modelle in Online-Medien erwarten auch mit Spannung wie die ansteigende Traffic-Kurve nach Einführung von Content-Bezahlprodukten abreißt oder abstürzt als Beleg für ihre Befürchtungen.

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