Betriebswirtschaftlich gesundes Verlagsgeschäft
Angesichts des Strukturwandels, mäßigem Anzeigenmarkt-Wachstum und sinkenden Auflage empfiehlt das Beratungsunternehmen "effizientes Kostenmanagement" und "Investitionen ins Kerngeschäft", denn "das Hauptgeschäft der Verlage wird noch lange im Printbereich liegen".
Ein Indikator dafür sind Magazine, die weniger als fünf Jahre auf dem Markt sind. Sie können, weist Booz in der Studie Zukunft des deutschen Zeitschriftenmarktes aus, selbst bei Auflagen von über 200.000 Exemplaren mit Wachstumsraten von durchschnittlich 8,2 Prozent aufwarten und liegen damit mehr als zehn Prozentpunkte über dem Marktdurchschnitt.
Zeitschriftenverlage benötigen daher sowohl eine Innovations- und Investitionsstrategie. Tablet-PCs können hier durchaus eine Rolle spielen auch wenn der Zeitpunkt der kritische Masse erst kommt. Booz berechnete, dass in Deutschland im Jahr 2015 10 bis 15 Millionen dieser Endgeräte genutzt würden.
Dieser Markt wird erst im kommenden Jahr in Bewegung geraten, wenn richtiger Wettbewerb herrscht, eigene Magazine auf den Endgeräte publiziert werden. Die derzeit verfügbaren iPad-Ableger von Magazinen haben derzeit keinen Substituierungscharakter. Sie sind nur für jeden Dritten iPad-User eine echte Alternative. 80 Prozent der Deutschen wollen derzeit nicht auf Print-Magazine verzichten.
Mit hoher Qualität, Nutzwert und emotionaler Bindung der Leser lassen sich Markenpotenziale ausschöpfen und wird "langfristig erfolgskritisch". Laut Booz bedarf es vor allem "Professionalität im Kerngeschäft mit fundierten Konzepten für den digitalen Bereich". Wirklicher Mehrwert durch ein erweitertes Angebot in der digitalen Welt ist gefragt. "Die kostenlose Online-Ausgabe ist eine Sackgasse", rennt die Strategieberatung offene Türen ein.
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