Aufregung um neue Tracking-Methoden

Eine Person tippt auf einer Computertastatur.
at, intEin Forscherteam der Universitäten Leuven und Princeton hat für eine Studie den Einsatz neuer Tracking-Methoden untersucht. Man ist auf Tausenden Websites fündig geworden, zitiert die futurezone das Online-Medium ProPublica. Darunter sind auch Webpräsenzen in Österreich. Mit Browser-Einstellungen oder Werbeblockern lassen sich solche Techniken nicht erkennen oder gar blockieren. Das Problem: Weder Nutzer noch die zahlreichen Seiten-Betreiber wussten offenbar davon.

Die Suche nach Alternativen für die ungeliebten und vielgeblockten Cookies läuft intensiv: So wird etwa beim von den Forschern untersuchten Canvas Fingerprinting ein digitaler Fingerabdruck des jeweiligen Browsers erstellt, mit dem sich Online-Aktivitäten von Nutzern verfolgen lassen, um ihnen zu den Nutzerprofilen passende Werbung anzuzeigen. Dies geschieht – vereinfacht ausgedrückt - durch die Messung von Unterschieden beim Rendern von Seiten durch die jeweilige Browser-Computer-Kombination. Dabei wird, vom Nutzer unbemerkt, ein Bild erstellt, das den Computer erkennbar macht. In Umlauf gebracht wurde der Canvas-Fingerprinting-Code laut pro publica von den Firmen AddThis, dem deutschen Marketing-Unternehmen Ligatus und der kanadischen Dating-Site Plentyoffish.

AddThis-Chef Rich Harris sagte gegenüber dem Online-Medium, dass sein Unternehmen Canvas Fingerprinting seit rund einem Jahr als Alternative zu Cookies teste. Die dabei gewonnenen Daten seien jedoch nur zu „internen Forschungszwecken“ verwendet worden. Auch ein Ligatus-Sprecher gab gegenüber heise.de an, dass das Marketing-Unternehmen Canvas Fingerprinting lediglich zu Forschungszwecken getestet habe. Der Test sei inzwischen beendet worden. Pläne, die Methode künftig einzusetzen, gebe es nicht.

Auf der mehr als 5000 betroffene Websites umfassenden Liste befinden sich auch zahlreiche österreichische, darunter von der ÖBB, Kika, Conrad und Wifi Wien. Auch die Online-Ausgabe der Presse ist im Zusammenhang mit einem Ligatus-Tracker gelistet, schreibt die futurezone. Dass die Betreiber der Websites vom Einsatz der Methode gewusst haben, ist nicht sehr wahrscheinlich. Laut ProPublica hat etwa AddThis Website-Betreiber über den Einsatz des Tracking-Codes nicht informiert.

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