ATV besser als ORFeins

Die 130-minütige Qual des SK Rapid, der kürzlich in der Europa League den spanischen Top-Club Villareal souverän bezwang, gegen den Regionalliga-Club Amstetten SKU, die buchstäblich im letzten Moment und mit dem letzten Elfmeter für die Bundesliga-Mannschaft ausging, war Zuschauer-Magnet in der ATV-Primetime. In der Quoten-Statistik der Arbeitsgemeinschaft Teletest ist die Live-Übertragung von ATV des Spiels aus der zweiten Runde des ÖFB Samsung Cup mit zunächst - womit die Übertragungsphase ab 19 Uhr gemeint ist - im Schnitt 129.000 Zuschauern ab zwölf Jahren und auf allen Empfangsebenen registriert. Ab 19:57 Uhr sprang dieser Quoten-Schnitt auf 246.000 Zuschauer.
ATV meldet eine Liveübertragungs-Spitzen-Quote von 366.000 Zusehern vom eher dörflichen Amstettener Fussball-Feld. In Marktanteilen bemessen schlug sich die Match-Zeit ab 19 Uhr mit 9,7 Prozent im Zuschauer-Segment der 12- bis 49-Jährigen und mit 12,6 Prozent unter den 12- bis 29-Jährigen nieder. Als der Zeitpunkt gekommen war, in dem eine mögliche Blamage für SK Rapid am Amstettner Regionalliga-Rasen im Raum stand, wovon ATV profitierte, stieg der Marktanteil unter den Mitfiebernden ab zwölf Jahren auf 9,8 Prozent. Ab 19:57 Uhr holte ATV unter den 12- bis 49-Jährigen in dieser Phase einen Marktanteil von 11,5 und unter den 12- bis 29-Jährigen von 15,4 Prozent.
Die rurale Atmosphäre in Amstetten und die nervenaufreibende Landfahrt des SK Rapid eignete sich wiederum für die nachfolgende ATV-Kuppel-Show Bauer sucht Frau. Aufgrund der Verlängerung des Fussball-Spiels und dem verspäteten Show-Beginns kam es zu einem veritablen Audience Flow vom Fussball-Rasen in den Mais-Acker und die Glashäuser eines steirischen Tomaten-Bauern, der auf der Suche nach einer Bäuerin zum Miternten ist.
Die von Arabella Kiesbauer gecoachten Bauern- und Bäurinnen-Suchenden wurden im Schnitt von 222.000 Zuschauern ab zwölf Jahren gesehen. ATV erreichte mit dieser Herzensangelegenheit Marktanteile von 9,0 Prozent bei den Erwachsenen über zwölf Jahren, 10,4 Prozent bei den 12- bis 49-Jährigen und 9,9 Prozent bei den 12- bis 29-Jährigen. Fast könnte man der Meinung sein, dass sich die vor dem Fernseh-Geräten in Aufruhr geraten Rapid-Fans nach dem Spiel von Kiesbauer und paarungswilligen Vertreteren eines Berufsstandes erholten. Grün und grün gesellt sich gerne.
Schlechte Karten hatte ORFeins gegen ATV in der Primetime parallel dazu. In dem Programm lief ebenfalls ein Fussball-Spiel der zweiten Runde des ÖFB Samsung Cups. Dabei trafen die beiden Bundesligisten Ried und Wolfsberg, die aktuell die Schlußlichter der Liga darstellen, aufeinander. Den "dreckigen" Sieg von Ried im Elfmeter-Schießen, nach ermüdenden, torlosen 120 Minuten, wollten im Schnitt 186.000 bis 199.000 Fussball-Fans sehen. 186.000 Zuschauer zitterten sich mit beiden Mannschaften durch die reguläre Spielzeit. Das Elfmeter-Duell pushte die Quote auf 199.000 Zuschauer. Und das bessere der beiden Fussball-Spiele, die an diesem Abend von österreichischen Fernseh-Anbietern aufgelegt und angestossen wurde, war zu dieser Zeit bereits vorbei.
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