Asterix-Erfinder Uderzo vor Gericht gegen Tochter erfolgreich

Albert Uderzo, der Zeichner von Asterix, neben einer Figur von Obelix.
Familienfehde dauert schon seit Jahren an. Uderzo hatte seiner Tochter 2007 die Geschäftsführung des Asterix-Verlages Albert Rene entzogen.

Asterix-Miterfinder Albert Uderzo hat sich nach Einschätzung französischer Untersuchungsrichter nicht aufgrund seines hohen Alters ausnehmen lassen. Wie die Staatsanwaltschaft von Nanterre bei Paris am Mittwoch mitteilte, wurden Ermittlungen wegen des Verdachts der "Ausnutzung der Schwäche" des 86-jährigen Comiczeichners eingestellt.

Eine Frau hält ein Buch mit dem Titel „Asterix“ in der Hand, eine Hommage an Albert Uderzo.
epa00987495 Sylvie Uderzo, daughter of Asterix co-creator French cartoonist Albert Uderzo, poses with a copy of the comic 'Asterix and friends' in which more than 20 authors pay homage to the famous comic characters Asterix and Obelix at the Barcelona International Comic Show, which XXV edition was inaugurated on Thursday 19 April 2007 in Barcelona, Spain. EPA/ALBERTO ESTEVEZ

Die Ermittlungen waren die Folge einer Anzeige von Uderzos Tochter Sylvie gegen Unbekannt. Der französische Zeichner und seine Tochter führen seit Jahren einen erbitterten Streit um das millionenschwere Asterix-Erbe. Uderzo hatte seiner Tochter 2007 die Geschäftsführung des Asterix-Verlages Albert Rene entzogen. Im folgenden Jahr überließ er Albert Rene dem Verlag Hachette Livre, wogegen sich Sylvie Uderzo wehrte. 2011 erstattete sie Anzeige gegen Unbekannt wegen "Ausnutzung der Schwäche" ihres Vaters. Ihr Vorwurf: Das Umfeld Uderzos nutze das hohe Alter ihres Vaters aus, um Einfluss auf sein Werk und seine Finanzen zu nehmen. Unter anderem hatte der Zeichner zugestimmt, dass auch nach seinem Tod weitere Asterix-Abenteuer erscheinen.

"Habe nie behauptet, dass mein Vater senil sei"

Uderzo weist energisch zurück, sich ausnutzen zu lassen, und wirft seiner Tochter vor, nur auf sein Vermögen aus zu sein. Die Untersuchungsrichter in Nanterre entschieden nun, die Ermittlungen einzustellen. Es gebe "nicht ausreichend Belastungshinweise gegen wen auch immer, den Tatbestand der Ausnutzung der Schwäche anderer erfüllt zu haben". Den 86-Jährigen beschreiben die Richter als "klar denkenden" Mann, der die "volle Fähigkeit" besitze, Entscheidungen zu treffen.

Uderzo begrüßte die Entscheidung der Richter in einer Stellungnahme. Seine Tochter kündigte dagegen umgehend Rechtsmittel gegen die Einstellung der Ermittlungen an. "Ich habe nie behauptet, dass mein Vater senil sei", sagte sie dem Sender Europe 1. Wegen seines hohen Alters bestehe aber die Gefahr, dass er "von Männern mit Anzug und Krawatte" manipuliert werde.

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