Apple überholt Google

Apple überholt Google
Apple gewinnt mit Innovationskraft an Markenwert. Während Google weniger mit Innovation als mit Größe und Disruptionsenergie punktet.

Das WPP-Group-Unternehmen Millward Brown legte eine neuerliche Ausgabe der jährlichen Markenwert-Studie BrandZ vor. Und die Reihung der hundert wertvollsten Marken führt Apple an. Die Technologie-Marke legt in der Berechnung des Marktforschungsunternehmens innerhalb eines Jahres um 67 Prozent an Markenwert zu. Das heißt, dass die Marke alleine durch den vorweihnachtlichen Launch des iPhone 6 2014 den in dieser Studie ausgewiesenen Marktwert von 147,9 auf 247 Milliarden US-Dollar steigern konnte. Bernd Büchner, Geschäftsführer von Millward Brown in Deutschland, Österreich und der Schweiz, argumentiert diesen Wertgewinn auch so. Er klassifiziert die Apple-Watch als grundsätzlich zum Wert beitragend an aber gesteht ihr nur ein untergeordnete Rolle in der jüngsten Markenwert-Steigerung zu. Es ist auch denkbar, dass dieser Wert-Zuwachs auf die wiedererwachten, hohen Innovationserwartungen an Apple und auf die Macht des Konzern, Märkte zu machen, neu zu definieren und zu entwickeln, zurückzuführen ist.

Damit ließe sich auch erklären, dass Google vom vorjährigen ersten auf den zweiten Platz zurücktreten musste. Der Online-Werbevermarkter wird mit dem zweitniedrigsten positiven Markenwert-Wachstum - plus neun Prozent - in den BrandZ-Top-Ten geführt. Coca-Cola liegt mit vier Prozent Markenwert-Zuwachs noch darunter. Hier offenbart sich auch die Schwäche von Google. Ein Technologie-Konzern, dessen Produkte und oberflächlich betrachtet noch dazu kostenlos uneingeschränkt zur Verfügung stehen und dessen Ressourcen auf permanente Innovation ausgerichtet sein sollten, generiert nur mäßig mehr Markenwert-Steigerung als ein, und das soll jetzt nicht als Wertung interpretiert werden, FMCG-Konzern. Coca-Cola "verschenkt" im Gegensatz zu Google seinen Produkte nicht. Google kommt auf einen Markenwert von 173,7 Milliarden Dollar. Die innovatorische Leistungsfähigkeit des Werbevermarkters scheint, im Vergleich zu Apple, deutlich geringer zu sein. Das disruptive Durchdringen aller digitalisierter Märkt mit vorhandenem Produktportfolio scheint das gegenwärtige Hauptaugenmerk von Google zu sein. Apple schafft Markenwert-Wachstum mit an einer Hand abzählbaren Produkten.

Microsoft, Verizon oder AT&T konnten ihre Markenwerte in größerem prozentuellem Ausmaß steigern als Google. Und auch Facebook. Das soziale Network erscheint mittlerweile weitaus innovativer als Google, steigerte im jüngsten BrandZ-Jahr seinen Markenwert um 99 Prozent und seit 2010 um 1.187 Prozent. Facebook führt die besten zehn nach Markenwert-Wachstum gelisteten Unternehmen in der Reihung an. Vor Apple. Und vor Intel, Chipotle, China Life, Audi, Tencent, CPIC, Verizon und Baidu. Hier liegen Wertzuwächse im Bereich von 35 bis 99 Prozent vor.

Red Bull verlor, trotz Fünf-Prozent-Steigerung, im Ranking zwei Plätze. Die mit 11,4 Milliarden Dollar bewertete Marke liegt auf Platz 94. Hieran lässt sich ablesen, dass Markenwerte tendenziell steigen. Das zeigt auch der Vergleich der aktuellen BrandZ-Werte mit jenen des Jahres 2006.

Damals führte Microsoft mit 62,0 Milliarden Dollar das Ranking an. Apple steht aktuell dort mit 247 Milliarden Dollar. Microsoft kommt aktuell auf 115,5 Milliarden Dollar Markenwert. Die Marke Coca-Cola war 2006 41,4 und ist heute 83,8 Milliarden Dollar wert. Google hatte damals 37,4 Millarden Dollar Marktwert. Daraus wurden aktuell 173,7 Milliarden Dollar.

Millward Brown errechnet diese Markenwert aus offiziellen Unternehmenszahlen, unter anderem auch aus Finanz-Ergebnissen und aus Daten des Konsumenten-Marktes.

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