Ärzte-Kampagne gegen Mystery-Shopping

Ein Arzt und eine ältere Dame stehen vor einer Wand mit Größenmarkierungen; der Arzt hält ein Schild mit der Aufschrift „Ärzte gegen Mystery-Shopping“.
Gegen "staatlich legitimiertes Spitzelwesen" tritt die Wiener Ärztekammer mit einer Informationskampagne auf.

Im Parlament wurde Anfang Juli Maßnahmen zur Sozialbetrugsbekämpfung beschlossen. Damit werden Identitätskontrollen und Mystery Shopping in Arztpraxen möglich. Und gegen diese, das Vertrauensverhältnis Arzt-Patient untergrabende Maßnahmen tritt die Wiener Ärztekammer mit einer nun anlaufenden Informationskampagne auf. Diese Kommunikation soll darauf hinweisen, dass, wie die Sozialbetrugsbekämpfungsmaßnahmen in der Ärztekammer interpretiert werden, "nicht nur schwerwiegende Auswirkungen auf Ärztinnen und Ärzte, sondern vor allem auch auf Patienten haben" wird. Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer Wien, warnt explizit für Mystery Shopping und Indentitätskontrollen in Arztpraxen. Diese Maßnahmen würden "den Zugang zu ärztlicher Hilfe erschweren und Druck auf Patienten" zur Folge haben. Und sie würden zum "unwiderruflichen Vertrauensbruch in der Beziehung zwischen Ärzten und Patienten" führen. Steinhart tituliert die fixierten legistischen Mittel auch explizit als "staatlich legitimiertes Spitzelwesen".

Eine Ärztin steht vor einer Fotowand und hält ein Schild mit der Aufschrift „Ärzte gegen Mystery-Shopping“.
Die Ärztekammer Wien will unter Einsatz dieser Informationskampagne den öffentlichen Druck erhöhen, um die Politik zum Stopp der Umsetzung dieses Gesetzes zu überzeugen. Die Kammer argumentiert es sein ein Bürokratie-Monster mit geringem Nutzen, dessen administrativer Aufwand die Zeit der medizinischen Versorgung von mehr Patienten durch weniger Ärzte noch weiter einschränke. Dafür wünsche sich die Kammer eine Ausstattung der E-Card mit dem Bild der Versicherten, um auf diese Weise deren Identität festzustellen.

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