103 Journalisten im Jahr 2011 getötet

Weltweit wurden im Vorjahr 103 Journalisten in Ausübung ihres Berufs getötet, meldet das
International Press Institute (IPI) am Donnerstag in einer Aussendung. Das ist die zweithöchste Zahl seit 1997, als der IPI Death Watch erstmals veröffentlicht wurde. Das Land mit den meisten getöteten Journalisten ist 2011 Mexiko, wo zehn Journalisten starben. Insgesamt scheinen 40 Länder im Jahresbericht auf, mehr als je zuvor.
Die gefährlichste Region war im Vorjahr Südamerika, wo 36 Journalisten starben - vier mehr als im Vorjahr. Im Mittleren Osten (21 Tote) und Nordafrika (acht Tote) wurden die Todeszahlen wiederum vor allem von den Unruhen während des Arabischen Frühlings in die Höhe getrieben.
Gewalt gegen Journalisten im Steigen
IPI-Direktorin
Alison Bethel McKenzie erklärte in der Aussendung, Journalisten müssen sich an gefährliche Orte wagen, um zu berichten. "Das IPI ruft die Regierungen dazu auf, die spezielle Funktion, die Journalisten in der Gesellschaft innehaben, anzuerkennen und ihnen die Möglichkeit zu geben, frei zu berichten", fordert McKenzie. Das IPI weise etwa seit Jahren darauf hin, dass die Gewalt gegen Journalisten in der westlichen Hemisphäre steige.
Dem IPI zufolge waren weltweit die meisten Getöteten ortsansässige Journalisten und Kameraleute, die über lokale Konflikte, Korruption oder andere illegale Aktivitäten berichteten. Die Täter wurden in den seltensten Fällen zur Rechenschaft gezogen. Gezielte Anschläge auf Journalisten wurden in Pakistan und auf den Philippinen verübt, wo jeweils vier Reporter ermordet wurden. In Russland wurden drei Journalisten erschossen. Alle neun im Subsahara-Afrika getöteten Journalisten wurden aus großteils unbekannten Gründen erstochen oder erschossen.
Journalisten und Kameraleute sind vielfachen Gefahren ausgesetzt - einige waren auch einfach zur falschen Zeit am falschen Ort, wie bei einer Naturkatastrophe oder bei einer Bombenexplosion. In der Türkei starben etwa zwei Reporter bei einem Nachbeben in der Provinz Van.
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