Athen: Heuer nur noch zwei Privatisierungen

Griechenland hat seine Sparziele verfehlt: Das musste Ministerpräsident Antonis Samaras Anfang Juli bei seiner ersten größeren politischen Rede im Amt eingestehen. Zu dem Ergebnis kam auch die Troika aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB): Vor allem im Bereich Privatisierungen sei in den vergangenen Monaten kaum etwas geschehen. Wenn Athen nicht bald spektakuläre Privatisierungen durchführt, ein neues einfaches Steuergesetz vorlegt und den Staat weiter verschlankt, werde es keine weiteren Geldspritzen geben, meldete die Zeitung Kathimerini unter Berufung auf Warnungen der Troika.
Samaras versicherte, die geforderten Privatisierungen hätten nun Priorität. Doch mehr als zwei dürften es heuer nicht mehr werden. In diesem Jahr könne lediglich der Verkauf der staatlichen Lotterie sowie eines Gebäudes in der Hauptstadt Athen abgeschlossen werden, räumte der Chef der zuständigen Behörde, Kostas Mitropoulos, am Mittwoch ein. Als Grund nannte er Verzögerungen in den Behörden.
Damit dürfte die Regierung ihr Ziel deutlich verfehlen, 2012 auf diesem Wege 3,2 Mrd. Euro aufzubringen. Privatisierungen von Unternehmen wie des Erdgaskonzerns Depa, des Gasunternehmens Desfa, von Hellenic Petroleum und des Wettanbieters Opap dürften damit frühestens im kommenden Jahr abgewickelt werden.
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