Asfinag nimmt dieses Jahr viel Geld in die Hand

Ein Überwachungsraum mit einer Person vor vielen Monitoren, die Autobahnaufnahmen zeigen.
Knapp eine Milliarde an Investitionen fließt heuer: "Das zahlt der Kunde, dafür bedanken wir uns".

Die staatliche Autobahnholding Asfinag nimmt heuer viel Geld für den Neubau in die Hand. 500 Millionen Euro (2014: 420 Millionen) sind es, 485 Millionen werden für bestehende Straßen aufgewendet. Bis 2020 sind sieben Milliarden Euro für Österreichs hochrangiges Netz vorgesehen. Finanziert wird der Aus- und Neubau über die Maut- und Vignetteneinnahmen.

Rund die Hälfte der Investitionen wird für die Erhöhung der Verkehrssicherheit ausgegeben. Darunter fällt unter anderem die Modernisierung des Arlbergtunnels - der längste Straßentunnel Österreichs - und des Lieferinger Tunnels auf der A 1 Westautobahn im Salzburger Stadtgebiet. Das größte Neubauprojekt ist die Fertigstellung der S 10 Mühlviertler Schnellstraße mit einer Gesamtinvestitionssumme von 718 Millionen Euro.

Ein Mann mit Brille und dunklem Anzug sitzt an einem Tisch.
ASFINAG-Vorstand Alois Schedl spricht am Dienstag (14.06.11) waehrend einer Pressekonferenz in der Ueberwachungszentrale der ASFINAG Autobahnmeisterei in St. Michael. Mit der Freigabe der zweiten Roehre wird ab 30. Juni 2011 die Tauernautobahn (A10) von Salzburg bis Villach auf voller Laenge zweispurig befahrbar sein. Anlass fuer den Neubau der zweiten Tunnelroehre war der schwere Feuerunfall im Mai 1999. Dabei starben zwoelf Menschen, 45 wurden zum Teil schwer verletzt. Foto: Kerstin Joensson/dapd
Zu den weiteren Maßnahmen sagte Asfinag-Vorstand Alois Schedl ( Bild) am Donnerstag: "Aufgrund der positiven Entwicklung bei den Genehmigungsverfahren werden wir heuer mit dem Weiterbau der A 5 Nord Autobahn, der A 26 Linzer Autobahn und der S 7 Fürstenfelder Schnellstraße auch drei neue wichtige Projekte zur Verkehrsentlastung in Angriff nehmen."

Bei der Straßenerhaltung liegt heuer der Fokus auf der Wiener Südost Tangente (A 23). "Wir haben drei bis vier Meter Arbeitsfläche, daneben rollt der Verkehr", so Schedl.

"Das bezahlt der Kunde, dafür möchten wir uns bedanken."

Das Geld für die Bauvorhaben kommt ausschließlich von den Nutzern selbst, staatliche Zuschüsse gibt es für die Asfinag nicht. "Das bezahlt der Kunde, dafür möchten wir uns bedanken", so Co-Vorstand Klaus Schierhackl. Den größten Brocken liefern die Frächter und Busunternehmer ab, 1,25 Mrd. Euro werden es voraussichtlich heuer sein. Die Auto- und Motorradfahrer zahlen via Vignette 440 Mio. Euro, 170 Mio. Euro fallen noch als Sondermauten an. Der Schuldenstand der Asfinag liegt bei 11,5 Mrd. Euro, in zwanzig Jahren soll er abgebaut sein.

Eine Übersichtskarte von Österreich, die Großprojekte im Straßennetz zeigt.
Schierhackl vergaß auch nicht zu erwähnen, dass die knappe Milliarde Investition heuer rund 10.000 Arbeitsplätze sichere - "und da hängen ja auch Familien dran".

Nichts Neues gibt es zu den Befürchtungen der Frächter, dass die Lkw-Maut auf die Bundesstraßen ausgedehnt wird, für die die Länder zuständig sind (mehr dazu hier). Die Asfinag sei hier in der Arbeitsgruppe der Länder eingebunden, spruchreif sei aber noch nichts.

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