Arzneimittel-Versand: Der Boom blieb aus

Seit Mitte Juni ist auch in Österreich der Versand von rezeptfreien Arzneimitteln durch Apotheken möglich. Doch offenbar ist das eingetreten, was man in der Apothekerkammer erwartet hatte: Die Sache ist ein Nischengeschäft, von dem ein paar wenige profitieren.
Jetzt gibt es jedenfalls erste Hinweise dafür. Das Arzneimittel-Markforschungsinstitut IMS Health hat mittels Online-Fragebögen 556 öffentliche Apotheken kontaktiert. In Österreich gibt es mehr als 1300 Apotheken. Vollständig ausgefüllt wurden 184 Fragebögen.
Entwicklung wie in Deutschland
Die Entwicklung in Deutschland zeigt, wie es sich auch in Österreich entwickeln könnte: "Anfangs holten sich etwa 3000 Apotheken in Deutschland eine Lizenz, 800 davon stiegen tatsächlich in den Markt ein. Derzeit teilen sich etwa 30 Apotheken den Versandhandelsmarkt, wobei diese als Spezialgroßhändler zu sehen sind und weniger als Apotheken im klassischen Sinn. Österreich wird sich vermutlich ähnlich entwickeln", so Erika Sander, Country Managerin IMS HEALTH Österreich.

Strikte Regelungen
In Österreich gelten für den OTC-Arzneimittelversandhandel strikte Regelungen. Apotheken, die auch diesen Fernabsatz betreiben, müssen real existierende öffentliche Apotheken in Österreich sein. Im Rahmen ihrer Geschäftsstätigkeit müssen sie sich beim Bundesamt für die Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) registrieren. Sie führen dann ein "Sicherheitslogo" auf ihrer Homepage und werden in die Liste der Versandapotheken des BASG aufgenommen.
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