Arme Sparer: Niedrigzins bringt "schrittweise Enteignung"
Vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (Bekanntgabe Donnerstag, 13:45 Uhr) mehren sich die Warnungen: "Durch diese niedrige Zinspolitik verlieren die privaten Haushalte in Deutschland pro Jahr etwa 15 Milliarden Euro an Zinseinnahmen", kritisierte der Chef des deutschen Sparkassenverbandes, Georg Fahrenschon.
Das seien pro Kopf etwa 200 Euro im Jahr. Das sei "ganz klar" eine schrittweise Enteignung, die ein Loch in die Altersvorsorge reiße: "Wir setzen auch ein völlig verkehrtes Signal; als würde man sagen, Sparen lohnt sich nicht, und das Gegenteil ist der Fall", so Fahrenschon im Deutschlandfunk. Zudem erhöhe sich die Gefahr von Spekulationsblasen. Er wünscht sich "in den nächsten sechs Monaten ein klares Signal, dass die Zinsen wieder angehoben werden".
Eine Zinssenkung auf ein neues Rekordtief sei "ein noch stärkerer Anreiz für Verbraucher, in spekulative Anlagen zu gehen", mahnte auch der oberste deutsche Verbraucherschützer Klaus Müller. Er warnt die Banken dringend davor, mögliche Strafgebühren auf die Verbraucher abzuwälzen.
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