Fast 400.000 Menschen ohne Job

Keine guten Nachrichten vom Arbeitsmarkt: Im Vergleich zum September 2014 stieg die Zahl der Personen ohne Job um 6,1 Prozent auf 391.417 Personen (inklusive AMS-Schulungsteilnehmer).
Nach nationaler Definition erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 0,7 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent, gab das Sozialministerium am Donnerstag bekannt.

Wie sieht es bei den Jugendlichen aus?
Durchschnaufen heißt es bei der Jugendarbeitslosigkeit: Bei den 15- bis 24-Jährigen kam die Arbeitslosigkeit mit einen Anstieg von lediglich 0,3 Prozent praktisch zum Stillstand. Bei den 15- bis 19-Jährigen ging die Arbeitslosigkeit um 2,4 Prozent zurück. Dennoch gab es Ende September mehr Lehrstellensuchende (7.482) als gemeldete offene Lehrstellen (5.103).
Bei der Jugendarbeitslosenquote ist Österreich mit 10,8 Prozent jedoch der Musterschüler in der EU hinter Deutschland (7,0 Prozent). Eine enorm hohe Jugendarbeitslosigkeit gibt es in Spanien (48,8 Prozent), Griechenland (48,3 Prozent) und Kroatien (43,5 Prozent).
Ältere und Ausländer stark betroffen
Besonders benachteiligt am Arbeitsmarkt waren einmal mehr ältere Menschen ab 50 Jahren (+15,7 Prozent), Ausländer (+15 Prozent) sowie behinderte Personen, die deutliche Zuwächse der Arbeitslosen verzeichneten. 18.968 der aktuell beim AMS als arbeitslos vorgemerkten bzw. in Schulung befindlichen Personen sind Konventionsflüchtlinge bzw. subsidiär schutzberechtigt. Diese Gruppe stellt damit 4,8 Prozent der beim AMS vorgemerkten Personen dar.
Europaweit
Wie steht die Alpenrepublik im Vergleich zu anderen europäischen Ländern da? Österreich konnte sich im EU-Vergleich bei der Arbeitslosenrate im August des Jahres auf Platz fünf verbessern. Im Juli war es Rang sechs. Das teilte Eurostat am Mittwoch mit. Eurostat schätzt, dass im August in der EU insgesamt 23,022 Mio. Menschen arbeitslos waren, davon 17,603 Mio. im Euroraum.
Bei der Jugendarbeitslosigkeit lag Österreich im Juli mit 10,8 Prozent an zweiter Stelle hinter Deutschland (7,0 Prozent). Die höchsten Quoten mussten Spanien (48,8 Prozent) und Griechenland (48,3 Prozent) hinnehmen.
Was die Wiener Wähler wollen, werden wir am 11. Oktober nachmittags wissen. Sicher kann sich keiner sein, auch wenn FPÖ-Chef Strache weiter vom 1. Platz spricht und die kleinen Parteien – dazu gehört in Wien auch die ÖVP – um Aufmerksamkeit buhlen. Da wird jetzt die Nervosität jeden Tag größer werden, der eine oder die andere könnte ja nach den Wahlen seinen/ihren Job verlieren.
So gesehen müssten die Politiker Verständnis dafür haben, dass viele andere Staatsbürger auch Angst um ihren Job haben. Im September ist die Arbeitslosigkeit wieder gestiegen, fast 400.000 Menschen sind ohne Job. Im Bundesgebiet stieg die Arbeitslosigkeit um 6,1 Prozent, in Wien sogar um 10,3 Prozent. Da tröstet es wenig, dass wir im europäischen Vergleich noch immer recht gut dastehen. Es fehlt das Wachstum, es fehlen Initiativen zur Gründung von Unternehmen.
Uwe Hochgeschurtz, der Chef von Renault in Österreich und in der Schweiz, hat kürzlich in einem KURIER-Interview die beiden Staaten miteinander verglichen. Sein Rat: Wir sollten der Schweiz durch niedrigere Steuern und flexiblere Arbeitsmärkte folgen. Wer hört die Botschaft des Managers?
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