dayli: Ein Drittel der Belegschaft ohne Job

Fast 3.500 Mitarbeiter – überwiegend Frauen in Teilzeit - haben im Zuge der dayli-Pleite ihre Jobs verloren. Rund ein Drittel war mit Ende Oktober beim Arbeitsmarktservice arbeitslos gemeldet. Insgesamt 1.100 Personen - fast ausschließlich Frauen - waren beim AMS vorgemerkt, 153 befanden sich in Schulungen, hieß es vom AMS auf APA-Anfrage.
Ein Teil der Beschäftigen sei aufgrund der hohen Fluktuation im Handel oder auch woanders untergekommen, sagte AMS-Sprecherin Beate Sprenger. Mit deutlich mehr arbeitslosen Ex-dayli-Beschäftigten rechnet das AMS derzeit nicht, weil die Kündigungsfristen bei der insolventen Drogeriemarktkette bereits abgelaufen sind.
Die Zahl der Arbeitslosen im Handel stieg per Ende Oktober im Vergleich zum Jahr davor um 5.057 (+13,8 Prozent) auf 41.721 Personen.
Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich erneut stark gestiegen. Die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen erhöhte sich per Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,2 Prozent oder 30.424 Personen auf 280.336. Zusätzlich wuchs die Zahl der Schulungsteilnehmer um 7.827 (+10,7 Prozent) auf 80.720. Damit waren insgesamt 361.056 Personen hierzulande ohne Job und um 11,8 Prozent mehr als im Oktober 2012, teilte das Sozialministerium am Montagvormittag mit. Die Arbeitslosenquote nach österreichischer Definition stieg im Oktober im Vergleich zum Jahr davor deutlich um 0,7 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent.
Trotz verhaltener Konjunkturentwicklung gab es in Österreich mehr Personen mit einem Job. Die Zahl der aktiv unselbstständig Beschäftigten hat sich per Ende Oktober laut einer vorläufigen Prognose um 26.000 Personen (+0,8 Prozent) auf 3,418 Millionen erhöht. Die Anzahl der gemeldeten offenen Stellen ist hingegen stark um 2.958 (-10,4 Prozent) auf 25.562 zurückgegangen.

"Unsere arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sorgen zwar dafür, dass wir im europäischen Vergleich mit 4,9 Prozent (+0,5) am ersten Platz bleiben - bei der Jugendarbeitslosigkeit sind wir mit 8,7 Prozent hinter Deutschland am zweiten Platz - ohne ein internationales Anziehen der Konjunktur ist jedoch leider nicht zu erwarten, dass die Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten zurückgehen werden", so Sozialminister Rudolf Hundstorfer via Aussendung.
Nach EU-Berechnung belief sich die heimische Arbeitslosenquote im September - das ist der aktuellste verfügbare Wert - auf 4,9 Prozent. Österreich hat damit erneut die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU, gefolgt von Deutschland mit 5,2 Prozent und Luxemburg mit 5,9 Prozent. In den 28 EU-Staaten betrug die Arbeitslosenquote im Schnitt 11,0 Prozent. Die höchste Arbeitslosenrate wurde in Griechenland mit 27,6 Prozent und in Spanien mit 26,6 Prozent verzeichnet. Bei der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeit in der EU liegt Österreich mit 8,7 Prozent hinter Deutschland (7,7 Prozent) auf Rang zwei. In Griechenland (57,3 Prozent), Spanien (56,5 Prozent) und Zypern (52,8 Prozent) hat jeder zweite erwerbsfähige Jugendliche keinen Job.
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