Arbeitslosenrate schwankt je nach Bezirk stark

Die Fassade eines AMS-Gebäudes ist mit dem gelben Graffiti „Arbeit“ beschmiert.
Große Unterschiede innerhalb Österreichs: Von 2,9 Prozent in Rohrbach bis 16,6 Prozent in Landeck.

Die Arbeitslosigkeit ist in Österreich sehr unterschiedlich verteilt: Spitzenreiter ist der oberösterreichische Bezirk Rohrbach, wo im April nur 2,9 Prozent Arbeitslosenquote gemeldet wurde. Schwächster Bezirk war im April Landeck in Tirol mit 16,6 Prozent Arbeitslosenquote, geht aus den jüngsten vom Arbeitsmarktservice (AMS) publizierten Zahlen hervor.

Oberösterreich top

Die regionale Verteilung der Bezirke mit niedriger und hoher Arbeitslosigkeit zeichnet ein interessantes Bild: So liegen alle Top-5-Bezirke mit wenig Arbeitslosen in Oberösterreich - neben Rohrbach sind dies Eferding (3,0 Prozent), Freistadt (3,4 Prozent), Perg (3,6 Prozent) und Grieskirchen (3,7 Prozent).

Diejenigen Regionen, wo Arbeitslosigkeit ein überdurchschnittliches Problem darstellt, sind vor allem im Süden bzw. Westen Österreichs gelegen: Vor Landeck liegen Spittal an der Drau in Kärnten (14,2 Prozent), Gröbming in der Steiermark (12,6 Prozent), Lienz in Osttirol mit 12,3 Prozent und Kitzbühel in Tirol mit 11,3 Prozent.

Eine Karte Österreichs, die die regionale Arbeitslosigkeit im April 2014 in Prozent zeigt.
Arbeitslosenrate April 2014 nach Arbeitsmarktbezirken - Landkarte Grafik 0636-14-Arbeitsmarkt.ai, Format 88 x 80 mm

Von den Landeshauptstädten rangiert Salzburg mit einer Arbeitslosenrate von 5,6 Prozent am ersten Platz, knapp gefolgt von Eisenstadt (5,7 Prozent) und Linz bzw. "Linz neu" (6,7 Prozent). Dahinter liegen Innsbruck und Bregenz (beide 6,9 Prozent), St. Pölten (7,4 Prozent), Graz (9,0 Prozent) und Klagenfurt (10,0 Prozent). Schlusslicht war im April 2014 Wien mit 11,0 Prozent Arbeitslosenquote.

Während sich der Arbeitsmarkt in Oberösterreich besonders stark präsentiert, sieht es in Kärnten vergleichsweise schwach aus: Mit 7,6 Prozent Arbeitslosenquote ist Wolfsberg noch der wirtschaftlich beste Bezirk, gefolgt von St. Veit an der Glan (8,6 Prozent) und Feldkirchen (8,8 Prozent). Hermagor (10,3 Prozent), Völkermarkt (10,4 Prozent), Villach (11,3 Prozent) und Spittal (14,2 Prozent) liegen alle am unteren Ende der Statistik.

April "tote Saison" für Tourismus

Der April ist für die meisten Tourismusgebiete "tote Saison", zwischen dem Winter- und dem Sommertourismus. Doch auch bei Betrachtung der Ganzjahreszahlen vom Vorjahr, wo dieser Effekt also nicht auftreten kann, ergibt sich ein sehr ähnliches Bild. Die Top-5-Bezirke liegen alle in Oberösterreich - Eferding, Rohrbach, Freistadt, Grieskirchen und Perg. Die schwächsten fünf Bezirke sind vorwiegend im Süden gelegen: Spittal, Villach, Völkermarkt, Gmünd (Niederösterreich) und Landeck. Ausreißer ist Kitzbühel mit einer Arbeitslosenquote von "nur" 6,4 Prozent im Gesamtjahr. Hier wirkt sich also die tote Tourismussaison im April besonders aus.

Alle Daten wurden übrigens nach der "österreichischen" Methode ermittelt, wobei die Arbeitslosenquote nicht saisonal geglättet wird wie bei Eurostat. Die Arbeitsmarktbezirke stimmen nicht unbedingt mit politischen Bezirken überein, so wird etwa bei Villach und Klagenfurt auch das jeweilige Umland dazugenommen.

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