Arbeitslose Flüchtlinge schlecht qualifiziert

Symbolbild
AMS-Erhebung: Zwei Drittel der Aslyberechtigten haben maximal Pflichtschulabschluss, jeder Zehnte ist Akademiker.

Ende Dezember waren beim AMS insgesamt 32.348 anerkannte Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte vorgemerkt. Das waren um 4,8 Prozent mehr als 2017. Die Qualifikationen liegen unter dem Gesamtschnitt aller Arbeitslosen, wie die Tageszeitung Presse unter Berufung auf eine AMS-Auswertung berichtete.

So haben bei den 27.990 Arbeitslosen aus Syrien, Afghanistan, Russland, Irak und Iran 67,8 Prozent maximal einen Pflichtschulabschluss. Knapp zehn Prozent der arbeitslosen Asylberechtigten aus diesen Ländern haben eine akademische Ausbildung, 16 Prozent eine höhere Ausbildung.

Am niedrigsten ist der Ausbildungsgrad bei Menschen aus Afghanistan. Hier liegt der Pflichtschulanteil bei 87,2 Prozent. Bei den Syrern liegt er bei 60 Prozent. Insgesamt haben 44 Prozent aller beim AMS gemeldeten Arbeitslosen höchstens die Pflichtschule absolviert.

Verzerrtes Bild

Das AMS verweist darauf, dass die erhobenen Daten ein verzerrtes Bild ergeben, da es sich um eine Ersteinschätzung durch einen AMS-Berater handle. Bis zur vollständigen Anerkennung eines ausländischen Abschlusses werde für die Vermittlung ein niedrigeres Bildungsniveau angenommen. So seien etwa noch Nostrifizierungen für reglementierte Berufe im Laufen.

Genauere Informationen liefere der spätere Kompetenzcheck durch das AMS. Dieser ergab im Vorjahr bei 7000 teilnehmenden Syrern einen Akademikeranteil von 21 Prozent und einen Pflichtschulanteil von 41 Prozent. Bei den 2700 teilnehmenden Afghanen hatten 80 Prozent maximal einen Pflichtschulabschluss.

Ende November waren insgesamt 9500 Afghanen und 7845 Syrier in Beschäftigung, um 2500 bzw. 3000 mehr als vor einem Jahr.

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