Arbeitsbedingungen bei Paketdiensten angeblich sehr schlecht

In Österreich werden jährlich 120 Millionen Pakete verschickt
Politik soll handeln und Auftraggeber mitverantwortlich machen für Arbeitsbedingungen der Subunternehmer

Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat in der Vorweihnachtszeit die "dramatisch schlechten" Arbeitsbedingungen bei Paketdiensten kritisiert und fordert ein Eingreifen der deutschen Politik. "Wir sind der Auffassung, dass die großen Paketdienstleister haften müssen", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Andrea Kocsis am Montag im ARD-"Morgenmagazin".

Die Auftraggeber müssten mitverantwortlich gemacht werden für die Arbeitsbedingungen der Subunternehmer.

Die großen Anbieter setzten auf ein Unternehmensmodell, das darauf abziele, dass "man das nicht kontrollieren kann", sagte Kocsis. Es gebe keine Tarifverträge, keine Betriebsräte, der Mindestlohn werde nicht gezahlt, es würden keine Sozialversicherungsbeiträge abgeführt. Es gebe mittlerweile Arbeitsvermittlungen, die Menschen etwa in Moldawien oder Rumänien anheuerten, "die werden in Bussen hergekarrt, in Unterkünften zusammengepfercht, die sind hier nicht gemeldet". Es müssten Möglichkeiten geschaffen werden, "das wirksam zu kontrollieren".

Kocsis verwies auf das Gesetz zur Sicherung der Arbeitnehmerrechte, wie es bereits für die Fleischwirtschaft gilt. Das Gesetz schreibt eine weitreichende Nachunternehmerhaftung für Sozialversicherungsbeiträge fest. "Wir müssen die Unternehmen absolut in die Mitverantwortung nehmen", sagte sie.

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