Auf dem globalen Biermarkt braut sich etwas zusammen

94 Milliarden Euro. So viel will der weltgrößte Brauereikonzern Anheuser-Busch (AB InBev) aufstellen, um die Nummer zwei, die britische SAB Miller, zu übernehmen. Das berichtete das Wall Street Journal am Montag. Aktuell gebe es jedoch noch keine Gespräche von AB Inbev mit SABMiller. Die Belgier würden zunächst die Finanzierung sichern wollen, bevor sie ein Gebot legen. Beide Konzerne wollten sich zu der Meldung nicht äußern. Entsprechende Gerüchte kursieren seit Monaten.

Unabhängigkeit
Das niederländische Unternehmen soll auch in Zukunft unabhängig bleiben, erklärten die Gesellschafter. Die Familie Heineken, die knapp die Mehrheit am Konzern hält, möchte "das Erbe und die Identität von Heineken als unabhängiges Unternehmen bewahren". Man sei davon überzeugt, dass das Unternehmen auch alleine weiter wachsen werde. Mit einer Übernahme von Heineken wäre SABMiller zu groß, um selbst von AB INBev geschluckt zu werden. Die Niederländer waren an der Börse zuletzt 34 Milliarden Euro schwer, SABMiller 70 Milliarden. Nach dem Nein könnte SABMiller den in den USA und Kanada stark vertretenen Brauer Molson Coors ins Visier nehmen, meinen die Analysten von Credit Suisse.
Schon seit Jahren setzen die Großen auf Übernahmen, um der Stagnation auf vielen Märkten wirksam zu begegnen. Erst zu Jahresbeginn kaufte AB InBev für 5,8 Milliarden Dollar den südkoreanischen Marktführer Oriental. AB InBev selbst entstand 2008 durch den Zusammenschluss der US-Brauerei Anheuser-Busch mit der belgischen InBev.
Aktien reagieren
Die Börsianer goutieren jedenfalls die Übernahmebestrebungen. AB InBev legte bis 15 Uhr 3,2 Prozent, Heineken 2,4 und SABMiller acht Prozent zu.
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