Angst vor "Teufelskreis in Euroland"

Hohe Schulden, extremer Sparkurs und schwache Banken: Aus diesen drei Faktoren könne sich eine gefährliche Mischung für die wirtschaftliche Entwicklung Europas zusammenbrauen, befürchtet die in Paris ansässige Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).
Der nötige Reformprozess habe zwar begonnen, werde durch die schrumpfende Wirtschaft in einigen Euroländern aber gebremst. Die Staatsschuldenkrise sei nicht gebannt. Sie stelle nach wie vor den größten Risikofaktor für die Weltwirtschaft dar. „Vor diesem Hintergrund wächst die Gefahr eines Teufelskreises, der durch Schulden, Sparpolitik und fehlendes Wirtschaftswachstum in Gang gesetzt werden könnte", warnte der Generalsekretär der OECD, Angel Gurría. In der gesamten Währungsunion erwarten die Experten heuer einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,1 Prozent. Die Risiken einer stärkeren Schrumpfung seien allerdings groß.
Die OECD rät der Eurozone zwar insgesamt, die Konsolidierung der Staatshaushalte fortzuführen. In einigen Ländern aber sollte der Sparkurs gebremst werden. Dies gelte vor allem für den Fall, dass die Wirtschaft in diesen Staaten nicht auf die Beine kommt. Stark verbessert haben sich laut OECD die Aussichten für Deutschland, das heuer mit 1,2 Prozent doppelt so stark wachsen werde wie noch im Herbst angenommen.
Österreich

Für Österreich sagt die Pariser Organisation ein Wachstum von 0,8 Prozent voraus. Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny ist optimistischer. Die Notenbank werde ihre Prognose zum heimischen Wirtschaftswachstum von 0,7 auf 1,0 Prozent anheben. Dies sei zwar nicht dramatisch, aber solide, sagt Nowotny.
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