Angst und Verzweiflung am Peloponnes
Angesichts der dramatischen finanziellen Lage des Landes sind die Griechen völlig verunsichert: Laut einer
Umfrage haben 87 Prozent der Griechen Angst um ihre Zukunft. 82 Prozent sind der Ansicht, das Land bewege sich in die falsche Richtung.
Die Angst hat furchtbare Auswirkungen. Im Vorjahr stieg die Zahl der Selbstmorde um 25 Prozent, ergab eine Studie der britischen Fachzeitschrift The Lancet. In der ersten Hälfte dieses Jahres nahmen sich sogar 40 Prozent mehr Menschen das Leben als im ersten Halbjahr 2010.
Vorhergesagt wird zudem eine rapide Zunahme von HIV-Infektionen um 52 Prozent auf mehr als 900 in diesem Jahr. Zum Teil lässt sich dies auf Ansteckung unter Drogenabhängigen zurückführen. "Der Zusammenhang zur Finanzkrise besteht darin, dass Fixer keine Gelegenheitsarbeiten mehr bekommen, keine Almosen oder kein Taschengeld von den Eltern", heißt es in der Studie. Viele prostituierten sich, um an Geld für Drogen zu kommen. Zugleich nahm der Heroinkonsum zu, seit einige Streetworker-Programme gekürzt wurden.
Die Zahl der Gewalttaten und Diebstähle hat sich der Studie zufolge zwischen 2007 und 2009 annähernd verdoppelt. Im gleichen Zeitraum konnten etwa 40 Prozent weniger Menschen Leistungen im Krankheitsfall in Anspruch nehmen, mutmaßlich aufgrund von Budgetkürzungen.
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