Andritz-Wasserkraftwerk in Myanmar rückt näher

Absichtserklärung für Bau eines Wasserkraftwerkes am Fluss Irrawaddy unterschrieben.

Die Bemühungen der österreichischen Exportwirtschaft in Myanmar, dem früheren Burma, Aufträge an Land zu ziehen, könnten sich bezahlt machen. Vergangene Woche hat der steirische Anlagenbauer Andritz eine Absichtserklärung für den Bau eines Wasserkraftwerks am Fluss Irrawaddy in der Nähe von Mandalay unterschrieben. Für Details sei es aber noch zu früh, erklärte Pressesprecher Michael Buchbauer.

Wesentliche Eckdaten müssten erst ausverhandelt werden, so Buchbauer auf APA-Anfrage. Daher könne man zum jetzigen Zeitpunkt dazu nichts sagen. Laut einem Bericht der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, in dem lokale Medien zitiert werden, geht es um ein Wasserkraftwerk mit einer Leistung von 66 Megawatt, das Andritz über ein Joint-Venture bauen soll.

Millionen Menschen ohne Strom

Das Andritz-Logo ist an der Fassade eines modernen Bürogebäudes angebracht.
Den Berichten zufolge hat Andritz Hydro die Absichtserklärung mit dem Ministerium für Stromerzeugung geschlossen. Hydro-Vorstand Wolfgang Semper hat in der Hauptstadt Nay Pyi Taw Myanmars Staatspräsidenten Thein Sein getroffen, berichtet das offizielle MediumThe Global New Light of Myanmar. Der Großteil der rund 60 Millionen Einwohner hat keinen Stromanschluss. Und auch im wirtschaftlichen Zentrum des Landes, in Rangun, fällt der Strom mehrmals am Tag aus.

Donau als Vorbild

Ein Mann mit Brille und Anzug inmitten einer Menschenmenge.
Das Land spitzt schon seit längerem auf Wasserkraft-Technologie made in Austria. Thein Sein hatte 2013 bei seinem Besuch in Wien auch das Donaukraftwerk Freudenau besichtigt. Die Donau gilt für die Regierung als Vorbild für den Irrawaddy, die Lebensader Myanmars.

Hoffnungsmarkt

Myanmar war bis 2011 jahrzehntelang eine Militärdiktatur. Seit drei Jahren treten die Ex-Generäle als formal zivile Regierung auf. Unter dem Ex-General und nunmehrigen zivilen Präsidenten Thein Sein ist das Land zwischen Indien, China und Thailand zu einem der größten Hoffnungsmärkte weltweit geworden. Als Gradmesser für die politische Entwicklung des Landes gelten die Wahlen 2015.

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