Andritz mit mehr Umsatz und Auftragsplus im dritten Quartal

Andritz mit mehr Umsatz und Auftragsplus im dritten Quartal
Der Anlagenbauer Andritz erleidet nach den ersten neune Monaten des laufenden Geschäftsjahres den erwarteten Gewinnrückgang.

Der steirische Technologiekonzern Andritz hat die Analystenprognosen im dritten Quartal fast punktgenau getroffen. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen sank um ein Zehntel auf 109,5 Millionen Euro, der Nettogewinn ging um 4,4 Prozent auf 56,4 Millionen Euro zurück, wie der börsennotierte Anlagenbauer am Dienstag mitteilte. Auftragseingang und Umsatz legten im Jahresabstand zu.

Den Ausblick fürs Gesamtjahr ließ Andritz unverändert, der Umsatz soll gegenüber 2017 stabil sein. Allerdings würden im vierten Quartal Rückstellungen von gut 20 Millionen Euro für notwendige Kostenanpassungsmaßnahmen gebildet, vor allem im Bereich Metals, heißt es. Konkret geht es dabei um "kapazitive Restrukturierungsmaßnahmen in den Bereichen Metallumformung und Hydro".

Mehr Aufträge

Der Umsatz, der im dritten Quartal um 5,4 Prozent auf 1,438 Mrd. Euro stieg, stagnierte in den neun Monaten bei 4,201 Mrd. Euro (plus 1,4 Prozent). Den Auftragseingang vergrößerte Andritz im dritten Quartal erneut deutlich - er stieg im Jahresabstand um 9,5 Prozent auf 1,469 Milliarden Euro. Jedoch blieb der Anstieg der neuen Order hinter der Entwicklung bis Juni zurück, denn nach neun Monaten stand ein Plus von 15,2 Prozent auf 4,738 Milliarden Euro zu Buche. Der Auftragsstand lag Ende September mit 6,883 Milliarden Euro um 3,5 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Der Auftragseingang von zusammen gut 6,2 Milliarden Euro in den abgelaufenen vier Vierteljahren sei ein "solider Arbeitsvorrat für das kommende Geschäftsjahr", sagte Vorstandschef Wolfgang Leitner. Die Integration der heuer erworbenen Unternehmen - vor allem von Xerium Technologies - sowie selektive Kostenanpassungsmaßnahmen in einzelnen Geschäftsfeldern seien die wesentlichen Fokusthemen für die kommenden Monate.

Den Erwerb des US-Papiermaschinenzulieferers Xerium lässt sich Andritz nach früheren Angaben - inklusive Übernahme der Nettofinanzverbindlichkeiten von rund 590 Millionen Dollar - etwa 833 Millionen Dollar kosten. Die weltweit nach früherem Stand über 2.800 Mitarbeiter von Xerium sind in der nun veröffentlichten Andritz-Mitarbeiterzahl von 26.397 per Ende September noch nicht enthalten.

Kurs sinkt

Die Wertpapierexperten der Baader Bank haben sowohl ihr Kursziel von 55 Euro als auch das Kaufvotum („Buy“) für die Aktien der Andritz bestätigt. Am Dienstagvormittag tendierte das Wertpapier des Anlagenbauers an der Wiener Börse mit minus 5,56 Prozent bei 42,50 Euro.

Der Baader-Analyst Peter Rothenaicher hebt in seinem Kommentar zu den kürzlich vorgelegten Zahlen der Andritz die Auftragseingänge hervor, die sich im dritten Quartal erneut gesteigert hatten. Jedoch konterkarieren schwache Branchenergebnisse im Bereich „Metals“, „Hydro“ und „P&P“ die höheren Aufträge.

Beim Gewinn je Aktie erwarten die Wertpapierexperten 2,45 Euro für 2018, sowie 3,05 beziehungsweise 3,26 Euro für die beiden Folgejahre. Ihre Dividendenschätzung je Titel beläuft sich auf 1,55 Euro für 2018, sowie 1,70 beziehungsweise 1,80 Euro für 2019 bzw. 2020.

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