AMS: Niemand will interveniert haben

Eine Frau mit Brille und rotem Lippenstift blickt nach links.
Affäre um Postenbesetzung: Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner weist alle Vorwürfe zurück.

Nach SP-Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat am Montag auch Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner (SPÖ) Interventionsvorwürfe rund um die Bestellung der neuen Wiener AMS-Chefin Petra Draxl zurückgewiesen. "Natürlich" habe es keinerlei Interventionen gegeben, stellte Brauner am Rande einer Pressekonferenz fest.

Der Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (WAFF) und das Arbeitsmarktservice ( AMS) seien weiterhin um eine gute Zusammenarbeit bemüht, betonte Brauner und verwies auf die "großen Herausforderungen", vor denen der Wiener Arbeitsmarkt stehe.

Petra Draxl wurde wie mehrfach berichtet von Hundstorfer zur neuen AMS-Wien-Chefin gekürt, obwohl sie nur an drittgereihter Stelle lag. Draxl ist Abteilungsleiterin im Sozialministerium. Die Erstgereihte, die langjährige AMS-Wien-Vizechefin Ingeborg Friehs, sagt, sie könne den Druck beweisen, der auf sie ausgeübt wurde – unter anderem, sich gar nicht erst zu bewerben.

Mit der Vorlage der Unterlagen will Friehs aber noch warten – vor allem deswegen, weil sie plant, in der Causa eine Klage gegen Hundstorfer einzubringen.

Friehs bekräftigte am Montag, alles was sie im Sonntags-Interview im KURIER gesagt habe, auch beweisen zu können. Wobei sie gegenüber der Austria Presse Agentur bestätigte, dass Vizebürgermeisterin Brauner sie nicht direkt aufgefordert hat, von einer Kandidatur abzusehen: "Sie hat mir ein Gespräch verweigert, unmittelbar hat sie keinen Druck ausgeübt." Es sei ihr aber berichtet worden, dass das Wiener Rathaus gegen ihre Bestellung sei.

Rechtsmittel, die bewirken könnten, dass die Besetzung des AMS-Topjobs neu aufgerollt wird, gibt es laut Friehs übrigens nicht. Die SP-nahe Friehs ist selbst Juristin und kommt ursprünglich aus der Metallergewerkschaft.

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