Amazon schockt Anleger mit Mega-Verlust

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US-Onlinehändler zahlt hohen Preis, um stärker werdende Konkurrenz aus Asien abzuwehren.

An sich sind die Aktionäre von Amazon Verluste ja gewohnt. Ein dreistelliges Minus in nur einem Geschäftsquartal war ihnen dann doch zu viel. Der Aktienkurs des weltgrößten Internet-Händlers knickte nach Veröffentlichung der Ergebniszahlen Donnerstagnacht um mehr als zehn Prozent ein.

Im zweiten Quartal schrieb Amazon einen Nettoverlust von 126 Millionen Dollar (93,5 Millionen Euro) – fast doppelt so viel wie von Analysten erwartet. Der Umsatz stieg erwartungsgemäß um fast ein Viertel auf 19,34 Milliarden Dollar. Die Aussichten für das laufende Quartal sind noch ernüchternder. Erwartet wird ein Verlust von 810 Millionen Dollar. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es lediglich 25 Millionen.

Grund für die Mega-Verluste sind kräftige Investitionen in neue Geschäftsfelder, mit denen Amazon-Boss Jeff Bezos das Turbowachstum der Vergangenheit fortsetzen möchte. Der US-Onlinehändler hat unter anderem in einen eBook-Verleih, erweiterte Streaming-Dienste sowie ein eigenes Smartphone investiert, das in den USA seit Freitag erhältlich ist.

Alibaba-Angriff

Auf seinem Kernmarkt muss sich Amazon vor allem gegen einen aggressiven Konkurrenten aus Asien rüsten. Chinas führender Online-Händler Alibaba steht kurz vor seinem Börsengang in den USA und bereitet mit den Erlösen einen Frontalangriff auf die Nummer eins vor. Auch andere Anbieter wie der japanische Marktplatz Rakuten expandieren kräftig.

Zudem kämpft Amazon in Deutschland nach wie vor mit der Gewerkschaft und steht wegen Mitarbeiter-Streiks in wichtigen Verteilzentren in der Kritik. Negativ-Schlagzeilen und schärfer werdender Wettbewerb wirken sich bereits massiv auf den Aktienkurs aus. Dieser gab seit Jahresbeginn um fast 20 Prozent nach.

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