Amazon bekommt Konkurrenz: Walmart verstärkt sich online

Kunden beim Einkaufen in einem Walmart-Geschäft unter „Everyday Low Price“-Schildern.
Der US-Einzelhandelsriese Walmart hat den Trend zum Online-Shopping bisher verschlafen. Nun bläst das Unternehmen mit einem Milliarden-Zukauf von Jet.com zur Aufholjagd.

Walmart startet mit dem Jet.com-Kauf einen Angriff im umkämpften E-Commerce-Geschäft. 3,0 Milliarden Dollar in bar lässt sich der größte US-Einzelhändler das rasant wachsende Start-up kosten. Weitere 300 Millionen Dollar in eigenen Aktien sollen über einen längeren Zeitraum hinzu kommen. Anleger reagieren vorerst verhalten, die Walmart-Aktie verbuchte am Montag zum US-Handelsstart sogar leichte Kursverluste.

Der Handelsgigant war im Online-Geschäft zunächst ins Hintertreffen geraten, jetzt will man gegenüber Konkurrenten wie Amazon Boden gut machen. "Wir suchen nach Wegen, unsere Preise zu senken, unser Sortiment zu erweitern und das simpelste und einfachste Shopping-Erlebnis zu bieten", kündigt Walmart-Chef Doug McMillon vollmundig an. Im Jahr 2015 schaffte der Shopping-Riese einen Umsatz von 14 Milliarden Dollar mit Verkäufen im Internet - Amazon brachte es im Vergleich mit 99 Milliarden auf ein Vielfaches.

Jet.com, das erst 2014 in Hoboken, New Jersey, gegründet wurde, soll zunächst als eigenständige Marke bestehen bleiben. Laut US-Medien ist das junge Start-up zwar noch nicht profitabel, aber extrem wachstumsstark: Es werde über seine Websites in diesem Geschäftsjahr bereits Verkäufe im Wert von mehr als einer Milliarde Dollar abwickeln.

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