Osteuropa-Experte wird neuer Bank-Chef

Ein lächelnder Mann mit Brille und Anzug sitzt auf einem schwarzen Ledersofa.
Von Bosnien nach Kärnten: Alexander Picker folgt Gottwald Kranebitter als CEO.

Die staatliche Problembank Hypo Alpe-Adria hat nach langer Suche wieder einen offiziellen Vorstandsvorsitzenden. Der Aufsichtsrat kürte am Freitag den 51-jährigen bisherigen Leiter der Bosnien-Tochter offiziell zum Nachfolger des Mitte August zurückgetretenen Bank-Chefs Gottwald Kranebitter.

Den Ausschlag für Pickers Bestellung dürfte seine reichhaltige Erfahrung mit Banken und Riesenverlusten in Osteuropa gegeben haben. Vor seinem Engagement bei der Hypo – von der er 2011 an die Spitze der Slowenien-Tochter geholt wurde – war er Chef der damals zur Bank Austria (BA) gehörenden ATF-Bank in Kasachstan. Die 2007 um 1,6 Milliarden Euro gekaufte Bank wurde im April 2013 wieder verkauft, nachdem sie der Bank Austria unterm Strich rund 2 Mrd. Euro Verlust beschert hatte.

Abwicklung

Pickers Erfahrung war für die Hypo ausschlaggebend: Er sei – so Aufsichtsratspräsident Klaus Liebscher – „ein versierter Fachmann, der sowohl hinsichtlich des Bankgeschäfts als auch der Region und der besonderen Situation der Bank umfangreiche Erfahrung mitbringt“.

Bei der – nach dem Verkauf des österreichischen Teils der Hypo – verbliebenen Hypo International AG sind Pickers Erfahrungen gefragt. Seine wesentlichste Aufgabe wird die Abwicklung der Bank, also der Verkauf der südosteuropäischen Aktivitäten sein. Das könnte relativ schnell geschehen, laut Insidern gibt es dafür bereits einige Interessenten. Picker selbst kündigte in einer ersten Reaktion an, dass es gelte, erst einmal klare Strukturen zu erarbeiten.

Der promovierte Jurist, der russisch, polnisch und serbokroatisch spricht, startete seine Bankkarriere 1989 bei der BA. Von 2004 bis 2007 leitete der verheiratete dreifache Vater die UniCredit Bank in Serbien, danach wechselte er an die Spitze der ATF. 2011 holte ihn die Hypo Alpe-Adria an die Spitze der Slowenien-Tochter, 2012 wechselte er nach Slowenien.

Der gebürtige Salzburger startet seine Bankerkarriere 1989 bei der UniCredit Bank Austria in Wien und war die vergangenen 17 Jahre in den Vorständen verschiedener Banken, auch in Osteuropa (Polen, Russland). Vorstandchef war Picker von 2004 bis 2007 bei der UniCredit Bank in Serbien, dann ging es nach Kasachstan.

Nach der CEO-Tätigkeit bei der ATF Bank kam der 51 Jahre alte gebürtige Salzburger, der russisch, polnisch und serbokroatisch spricht, zur Hypo Alpe Adria. Von Februar 2011 bis März 2012 leitete der verheiratete Vater dreier Kinder die Hypo-Slowenientochter, danach die Bosnientochter.

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