Albrecht "froh" eine Airline übergeben zu können

Noch-AUA-Chef Jaan Albrecht ist froh, dass er seinem Nachfolger Kay Kratky, 57, Anfang August "überhaupt eine Airline übergeben kann (der KURIER berichtete). Das wäre vor drei Jahren nicht selbstverständlich gewesen". Die AUA habe wichtige Sanierungsschritte gemacht, zurücklehnen dürfe man sich aber nicht, sagte Albrecht bei der Präsentation des ersten Quartals 2015.
Von Jänner bis März flog die AUA ein operatives Minus von 53 Millionen Euro ein, fast genauso viel wie im Jahr zuvor. Die Eigenkapitalquote sei "noch nicht ausreichend", wird aber nicht beziffert. Der Winter ist traditionell das schlechteste Quartal. Die Passagierzahlen sanken um 11,9 Prozent. Ausschlaggebend dafür waren Wartungen und die politischen Krisen in Russland, der Ukraine und dem Nahen Osten. Albrecht ist zuversichtlich, dass die Lufthansa-Tochter im Gesamtjahr 2015 schwarze Zahlen einfliegt.
Die Expansion auf der Langstrecke wird um ein Jahr verschoben. Einer der Gründe sind Kapazitätsengpässe wegen Pilotenschulungen. Rund 400 Piloten müssen umlernen, die alten Fokker werden durch 17 gebrauchte Embraer-Jets ersetzt. Im Sommer will die AUA die Flugkapazität geringfügig aufstocken, "da wollen wir alles, was zwei Flügel und zwei Triebwerke hat, in der Luft haben".
Der AUA-Mutter Lufthansa half der billige Treibstoff, die streikbedingten Flugausfälle zu verkraften. Unterm Strich stand wegen außerordentlicher Finanzerträge ein Gewinn von 425 Millionen Euro. Der Absturz der Germanwings-Maschine wirkte sich mit einem vorübergehenden Buchungsrückgang bei Germanwings, nicht aber bei der Lufthansa aus.
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