Nicht genügend für Kostenrechner der Banken

Auf die interaktiven Bankenrechner zur Errechnung von Kredit- und Leasingraten "ist kein Verlass": Zu diesem harten Urteil kommt die Arbeiterkammer nach einem Test im Juli diesen Jahres. "Die Werbung (der Banken für ihre Rechner, Anm.) hält nicht, was sie halten müsste. Konsumenten bleiben über die Nebenkosten im Ungewissen.“
"Die Werbevorschriften für Kredite werden bei allen untersuchten Banken nicht eingehalten", stellt die Arbeiterkammer fest. Und: Die Rechner "geben ein höchst unvollständiges Bild der Kostenrealität wieder". Also müsse es verboten werden, "Standardinformationen für Kreditwerbung im Kleingedruckten zu 'verstecken'".
Gesetzlich sei vorgegeben, dass Konsumenten vor günstig scheinenden Lockangeboten zu schützen seien. Wichtige Kostenangaben wie der Sollzins, der Gesamtkreditbetrag, der effektive Jahreszins und Ähnliches müssten prägnant und auffällig dargestellt werden - das Testergebnis sei aber "ernüchternd" ausgefallen. Die AK fordert daher gesetzlich standardisierte Regeln zur Darstellung der Kosten von Krediten bei deren Bewerbung.
Musterbeispiele fehlen oder sind fehlerhaft
Untersucht wurden fünf Leasing- und zehn Kreditrechner. "Keine der untersuchten Banken-Homepages hat bei ihren Rechenwerkzeugen die im Verbraucherkreditgesetz vorgesehenen Musterbeispiele vollständig oder richtig angegeben", kritisiert die AK. Nur bei drei Banken habe sich ein Kreditbeispiel gefunden - das allerdings, wie die Arbeitnehmervertreter nachrechneten, in allen drei Fällen falsch gewesen sein soll. Man habe etwa geringere Monatsraten durch ein Nichteinrechnen der Kontogebühr herausgefunden.
Bei allen 15 Rechnern fehlte der effektive Jahreszins. "Manchmal waren durchschnittliche Zinsen zu finden. Repräsentative Zinssätze, die typische und bonitätsschwächere Kreditnehmer zu zahlen haben, fehlten völlig."
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