AK rät zur Vorsicht bei Kreditzinsen

AK rät zur Vorsicht bei Kreditzinsen
Verteuert: Banken haben ihre Spannen deutlich erhöht. Einmal ausgemacht, würden diese Aufschläge über die gesamte Laufzeit mitgeschleppt.

Wer einen Kredit abschließt, sollte besonders auf die Zinsaufschläge – das sind die Gewinnspannen der Banken – achten, empfiehlt die Arbeiterkammer (AK). Denn diese Aufschläge auf die Marktzinsen – meist wird der Drei-Monats-Geldmarktzins im Euroraum genommen – seien von den Banken in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Konsumenten konnten dadurch von den gesunkenen Marktzinsen nicht profitieren. Die höheren Aufschläge haben die sinkenden Marktzinsen meist ausgeglichen.

Während die Marktzinsen schwanken, blieben die Aufschläge über die gesamte Kreditlaufzeit unverändert. So würden hohe Kosten mitgeschleppt, sagt Gabriele Zgubic, Leiterin der AK-Konsumentenpolitik. Ein um 0,1 Prozentpunkte erhöhter Zinsaufschlag bedeute bei einem 100.000 Euro-Kredit mit einer Laufzeit von 20 Jahren eine Mehrbelastung von 1250 Euro. Konsumenten sollte die Aufschläge bei Kreditabschluss verhandeln.

Vergleich

AK rät zur Vorsicht bei Kreditzinsen

Am stärksten erhöht hat den Kreditzinsaufschlag seit Juni 2011 die Oberbank. Sie schlägt bei einen Konsumkredit jetzt 2,875 Prozent auf die Marktzinsen auf. Das sind laut AK um 0,91 Prozentpunkte mehr als im Juni des Vorjahres. Die Hypo Vorarlberg schlägt gleich vier Prozent auf die Marktzinsen auf. Seit Juni hat sie die Aufschläge um 0,75 Prozentpunkte angehoben.

Weniger fett sind die Gewinnspannen der Banken bei den Hypothekarkrediten. Hier hat die Steiermärkische Sparkasse am stärksten an der Schraube für die Aufschläge gedreht: Gegenüber Juni hat sie den Zinsaufschlag um 0,6 Prozentpunkte auf 1,65 Prozent erhöht. Die Banken beteuern, dass die Aufschläge nicht gleich ihrer Gewinnspanne seien. Die strengeren Kapitalvorschriften (Basel III) brächten für die Institute höhere Kosten mit sich, die teilweise auf die Kunden überwälzt würden.

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