AIT: Aufträge aus dem Ausland fetten Bilanz auf

Das Austrian Institute of Technology (AIT) kann für 2014 mit einer beachtlichen Bilanz aufwarten. Der Auftragsstand des größten außeruniversitären Forschungszentrums Österreichs stieg um 16 Prozent auf 163 Millionen Euro (siehe Grafik). Doppelt erfreulich: Verantwortlich dafür sind vor allem Aufträge aus dem Ausland, der Exportanteil steigt dadurch auf rund 40 Prozent.
Flaute im Inland
Die Kehrseite allerdings ist weniger positiv, zog AIT-Aufsichtsratschef Hannes Androsch am Donnerstag nüchtern Bilanz: "Dem Zuwachs bei Auslandsaufträgen steht nicht die gleiche Entwicklung auf dem österreichischen Markt gegenüber." Das sei "ein Symptom für die Abnahme der Innovationsdynamik und die Eintrübung des Investitionsklimas."
Vor diesem Hintergrund sei die geplante Forschungsquote von 3,76 Prozent 2020 kaum zu erreichen. Diese habe sich "seit 2008 nur unwesentlich verbessert", auch wenn sie heuer erstmals auf über drei Prozent der Wirtschaftsleistung ansteigt. Positive Effekte erhofft sich Androsch von dem auf 12 Prozent erhöhten Forschungsfreibetrag und von der Erhöhung der Mittel aus der Stiftung der Nationalbank.
50 Forscher mehr
Das Auftragswachstum sorgte auch für einen Personalzuwachs, die Zahl der Mitarbeiter stieg um 50 auf 930 (Vollzeitäquivalent). Der Großteil davon sind Forscher. Eine Expansion in neue Forschungsbereiche – die Schwerpunkte liegen derzeit auf den Sparten Energie, Mobilität, Digitale Sicherheit, Gesundheit/Umwelt – ist derzeit nicht geplant. Weiter steigen dagegen soll die Finanzierung aus externen Quellen, die derzeit knapp zwei Drittel des Budgets ausmachen. Die Basisfinanzierung kommt vom Staat, der die Mehrheit am AIT hält.
Forschungsrat neu
AIT-Aufsichtsratschef Androsch dürfte auch Chef des Forschungsrates (RFT), der die Regierung berät, bleiben. Androsch und der Genetiker Markus Hengstschläger wurden als RFT-Mitglieder wiederbestellt, neu ins Gremium kommt unter anderem Infineon-Österreich-Chefin Sabine Herlitschka. Die acht Mitglieder wählen den Vorsitzenden, Androsch dürfte wiedergewählt werden.
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