Airline-Krise: Virgin & Co schlucken Billigflieger Flybe

Ein Flybe-Flugzeug im Landeanflug auf Edinburgh
Eine weitere trudelnde Airline in Europa verschwindet. Flybe wird mit anderen Regionalfliegern zu "Connect Airways" fusioniert.

Die Zeiten für kleine Fluglinien werden nicht einfacher, die Konsolidierungswelle in Europa geht weiter. Nun wird die angeschlagene britische Billigfluggesellschaft Flybe von einem Konsortium unter Beteiligung des Konkurrenten Virgin Atlantic übernommen.

Flybe soll mit der Regional-Fluggesellschaft Stobart und deren Leasing-Sparte zusammengelegt werden, die ebenfalls an dem Konsortium beteiligt ist. Die fusionierte Gesellschaft soll Connect Airways heißen, wie Stobart am Freitag mitteilte.

78 Flugzeuge

Virgin Atlantic, Stobart und der Finanzinvestor Cyrus Capital Partners bieten 2,2 Mio. Pfund (2,4 Mio. Euro) für Flybe, das ist ein Pence je Aktie. Die Flybe-Aktie war in der Hoffnung auf ein attraktiveres Übernahmeangebot zuletzt auf 16 Pence gestiegen und stürzte am Freitag auf 2,75 Pence ab.

Flybe betreibt 78 Flugzeuge und leidet unter gestiegenen Treibstoffkosten, sinkender Nachfrage und der Schwäche des britischen Pfund Sterling. Das Käuferkonsortium hat Flybe eine Kreditlinie über 20 Millionen Pfund zugesagt und will bis zu 80 Mio. Pfund in das Geschäft investieren. 40 Prozent an dem Konsortium hält Cyrus, jeweils 30 Prozent liegen bei Virgin Atlantic und Stobart.

Etliche ins Trudeln geraten

Europas größter Billigflieger Ryanair und der britische Rivalen Easyjet hatten bei Flybe abgewinkt. In den vergangenen Jahren sind mehrere kleinere Fluggesellschaften in Europa in Schwierigkeiten geraten. Nach den Insolvenzen von Deutschlands zweitgrößter Fluglinie Air Berlin, des britischen Ferienfliegers Monarch und der italienischen Alitalia hatte zuletzt die deutsche Fluggesellschaft Germania "kurzfristigen Liquiditätsbedarf" angemeldet.

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