Airbus und Boeing stoßen an Kapazitätsgrenzen

12.000 Maschinen muss die Industrie in nächster Zeit fertigstellen.
Der Bestellungsboom der letzten Jahre hat zu einem Rückstau in der Produktion geführt.

Prall gefüllte Orderbücher stellen große Flugzeugbauer wie Airbus und Boeing bei der Produktion vor immer größere Herausforderungen. In den vergangenen Jahren hat das Geschäft derartig geboomt, dass die Industrie in nächster Zeit eine Bestellungsliste von 12.000 Maschinen abarbeiten muss.

Dies seien Größenordnungen, bei denen alle sechseinhalb Stunden ein Schmalrumpfflugzeug wie der A320 gebaut werden muss, sagte der bei Airbus für das operative Geschäft zuständige Manager Tom Williams im Vorfeld der Luftfahrtmesse bei Paris. "Dieser Taktschlag und diese Intensität sind sehr anspruchsvoll."

Airbus und Boeing stoßen an Kapazitätsgrenzen
A Qantas Boeing 747 prepares to land at Kingsford Smith international aiport in Sydney, in this August 20, 2013 file photo. The jumbo jet, for many years the workhorse of modern air travel, could be close to running out of runway. Last year, there were zero orders placed by commercial airlines for new Boeing 747s or Airbus A380s, reflecting a fundamental shift in the industry toward smaller, twin-engine planes. To match Insight AEROSPACE-JUMBO/ REUTERS/Daniel Munoz/Files
Von Montag an dürfte deshalb bei der Schau in Le Bourget ein anderer Wind wehen als sonst: Produktionskapazitäten rücken ins Blickfeld, während etwas weniger milliardenschwere Aufträge zu erwarten sind. Vor allem die beiden Erzrivalen Airbus und Boeing buhlen traditionell darum, wer bei Neubestellungen die Nase vorne hat. Doch dieses Jahr rechnen Experten damit, dass die Fähigkeit zur pünktlichen Lieferung verstärkt zum Konkurrenzfaktor wird.

In den vergangenen Jahren hatten niedrige Zinsen und zunächst noch hohe Ölpreise zu einem Order-Boom geführt, weil viele Fluggesellschaften über günstige Kredite massiv in neue kerosinsparende Maschinen investierten. Das Volumen der Bestellungen, die die Industrie noch abarbeiten muss, beläuft sich auf 1,8 Billionen Dollar. Viele Experten gehen aber davon aus, dass die Flut an Bestellungen nun langsam abebbt.

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