Airbus greift Boeing auf heimatlichem Boden an

Das neue Airbus-Werk in Mobile (Alabama)
Endmontagelinie für Jets der A320-Familie in Alabama soll Marktanteil in den USA auf 50 Prozent steigern.

Airbus gab am Montag den Startschuss für den Großangriff im Heimatmarkt des Erzrivalen ab: Der europäische Flugzeugriese rückt dem US-Konkurrenten Boeing mit dem ersten eigenen Werk in den Vereinigten Staaten auf die Pelle. Die Konzernführung setzt große Hoffnungen auf die Endmontagelinie für Mittelstrecken-Jets der A320-Familie, die am Montag in Mobile (Bundesstaat Alabama) eröffnet wird.

Airbus will mithilfe der für 600 Millionen Dollar (532,48 Mio. Euro) gebauten Anlage seinen Marktanteil in den USA auf 50 von aktuell 40 Prozent steigern. Die neue Produktionsstätte soll bei Airbus und Zulieferern insgesamt 1000 Arbeitsplätze schaffen. Airbus und Boeing liefern sich seit Jahrzehnten einen harten Kampf um die Weltmarktführung bei Verkehrsflugzeugen. Der Airbus A321 ist der schärfste Konkurrent des Boeing-Modells 737, verfügt aber über mehr Sitze und eine größere Reichweite.

"Made in USA"

Airbus greift Boeing auf heimatlichem Boden an
An employee works at the A320 family final assembly line of Airbus factory in Tianjin, China, August 12, 2015. REUTERS/Damir Sagolj
Für Airbus geht es bei der US-Expansion um weit mehr, als dem Mitbewerber eins auszuwischen. "Wir glauben, dass es strategisch wichtig ist, neben Europa in den zwei Schlüsselmärkten USA und China verwurzelt zu sein", erklärt Bregier. Der Vorstoß nach China war zunächst umstritten, gilt aber inzwischen als Erfolg. Airbus setzt außerdem stark auf das Label "Made in USA". "In Amerika ist es wichtig zu zeigen, dass die Flugzeuge im Land gefertigt werden", meint Bregier. Das sei ein Pluspunkt, der den Ausschlag geben könne.

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