Air India droht nach Absturz Lizenzentzug

FILE PHOTO: Air India plane crash in Ahmedabad
Laut Luftfahrtbehörde wegen „systematischer Versäumnisse“. Airline setzt vorläufig einen Teil ihrer Flüge aus.

Nach dem Absturz einer Air-India-Maschine mit 242 Insassen an Bord am 12. Juni im indischen Ahmedabad könnte die Fluglinie ihre Lizenz verlieren. In einem von der Nachrichtenagentur AFP eingesehenen Bericht kritisiert die Behörde „systematische Versäumnisse bei der Einsatzplanung für das Bordpersonal, der Einhaltung von Vorschriften und der internen Verantwortlichkeit“. 

Ob die Forderung nach Konsequenzen für die Mitarbeiter im Zusammenhang mit dem verheerenden Air-India-Absturz mit mindestens 279 Toten vom 12. Juni steht, wurde zunächst nicht klar. Besonders besorgniserregend sei "das Ausbleiben disziplinarischer Maßnahmen gegen Entscheidungsträger, die direkt für die Fehler im Organisationsablauf verantwortlich sind", heißt es weiter in dem Behördenbericht. 

Die zu bestrafenden Mitarbeiter seien an den "schwerwiegenden und wiederholten Versäumnissen" beteiligt gewesen. Sie müssten von allen Tätigkeiten in Bezug auf die Einsatzplanung für das Bordpersonal entbunden werden und sollten zudem mit weiteren disziplinarischen Maßnahmen bestraft werden.

Air India müsse die Behörde innerhalb von zehn Tagen über die Veranlassung der entsprechenden Schritte informieren. Sollte sie den Forderungen nicht nachkommen, könnte der Airline die Lizenz entzogen werden, schrieb die Luftfahrtbehörde weiter. Das Unternehmen erklärte, es habe die Forderungen bereits umgesetzt.

Indes erklärte Air India am Sonntag, dass sie vorübergehend weniger als fünf Prozent ihrer Kurz- und Mittelstrecken aus Gründen der „betrieblichen Stabilität“ kürzen werde. Betroffen sind vor allem Inlandsflüge. Bereits am 18. Juni hatte die Fluggesellschaft ihre internationalen Verbindungen mit Großraumflugzeugen um 15 Prozent reduziert – unter Berufung auf laufende Sicherheitsinspektionen und betriebliche Störungen.

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