Air Berlin verklagt Flughafen Berlin

Das Triebwerk einer rot lackierten Air Berlin-Maschine.
48 Mio. Euro Schadenersatz fordert die Airline wegen der Pannenserie am Hauptstadtflughafen.

Vor dem Landgericht Potsdam hat am Mittwoch der Zivilprozess um eine Millionenklage von Air Berlin wegen der geplatzten Eröffnung des Hauptstadtflughafens begonnen. Die Muttergesellschaft der österreichischen Airline Niki (flyniki) fordert von der Flughafengesellschaft mindestens 48 Millionen Euro für entstandene und künftige Schäden. Dazu zählen ungenutzte Immobilien und der Mehraufwand für den Weiterbetrieb auf dem Flughafen Tegel.

Die Aussichten für Air Berlin sind aber bescheiden: Der Vorsitzende Richter der 4. Zivilkammer, Lothar Kühn, bezweifelte in seiner Bewertung zu Beginn der Verhandlung, dass zwischen Air Berlin und der Flughafengesellschaft FBB überhaupt ein Vertragsverhältnis zustande gekommen ist.

Ein Mann mit Brille steht vor einem Modellflugzeug.
epa03527204 (FILE) A file photo dated 18 December 2012 shows former Air Berlin chairman Hartmut Mehdorn at a press conference in Berlin, Germany. The chief executive of Air Berlin announced 07 January 2013 that he is stepping down as Germany's number two airline presses on with rolling out a tough cost-cutting programme. Hartmut Mehdorn is to be replaced immediately by Wolfgang Prock-Schauer, Air Berlin said. Prock-Schauer, 56, was formerly the chief strategist at the airline, which has linked up with flag carrier of the United Arab Emirates, Etihad Airways. Etihad is now Air Berlin's biggest shareholder with a 30-per-cent stake. EPA/MICHAEL KAPPELER
Schließlich habe der Flughafen noch gar nicht existiert, weil die behördlichen Genehmigungen fehlten, so der Richter. Auch die Zuteilung von Slots für Air Berlin und die öffentlichen Ankündigungen zur Eröffnung des Flughafens begründeten nicht zwingend ein Vertragsverhältnis, sagte Kühn. Allerdings hätte die FBB möglicherweise warnen müssen, wenn es absehbar war, dass der Eröffnungstermin 3. Juni 2012 unsicher würde.

Hauptstadtflughafenchef Hartmut Mehdorn trifft vor Gericht übrigens auf seinen ehemaligen Arbeitgeber: Als Vorstandschef leitete er von 2011 bis 2013 die dringend nötige Sanierung bei Air Berlin - Stellenabbau inklusive.

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