Air Berlin sattelt in der Krise um: Mehr Langstrecke

Ein Modellflugzeug von Air Berlin steht vor zwei kleinen Air-Berlin-Flaggen.
Die NIKI-Mutter will sich mit einem neuen Konzept aus den roten Zahlen kämpfen.

Air Berlin setzt im Zuge des Konzernumbaus auf Langstreckenflüge vor allem nach Übersee. „Wir bauen unser Engagement dort aus, wo wir im bestehenden Wettbewerbsumfeld Marktanteile gewinnen können“, sagte Konzernchef Stefan Pichler am Mittwoch in Berlin bei der Vorlage der neuen Strategie. Man werde sich daher von weniger Mitarbeitern trennen als geplant, hieß es von der Niki-Mutter weiter.

Nonstop in die USA

Künftig wolle man etwa Nonstopflüge zu drei neuen Zielen in den USA sowie in Kuba anbieten. Zudem wolle man durch die geplante engere Zusammenarbeit mit Alitalia den Flugverkehr von Deutschland und Österreich nach Italien weiter ausbauen. Ziel der neuen Strategie sei es, Kosten zu sparen und zugleich den Umsatz zu steigern, betonte Pichler. „Dadurch soll bis Ende 2018 eine operative Ergebnisverbesserung von 310 Millionen Euro erzielt werden.“ Derzeit profitiere Air Berlin vom Lufthansa-Streik, sagte Pichler. Insgesamt solle das Sitzplatzangebot 2016 auf dem Niveau dieses Jahres gehalten werden. Die Flotte soll bis Mitte 2016 auf eine reine Airbus-Flotte umgestellt werden.

Die 9000 Mitarbeiter starke Airline seit längerem in der Krise - auch mehrere Sanierungsrunden und Chefwechsel brachten bisher keine Wende zum Besseren. In den vergangenen sieben Jahren flog Air Berlin nur einmal einen Konzernüberschuss ein. Pichler betonte im Quartalsbericht: „Für das Geschäftsjahr 2015 bleiben wir optimistisch und gehen weiterhin von einer Verbesserung der Durchschnittserlöse und des operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr aus.“

Lob für NIKI

Ein Pilot gibt einen Daumen nach oben aus dem Cockpit einer „Niki“-Maschine.
Niki-Maschine: Kunden können kostenfrei stornieren oder umbuchen.
Die Tochtergesellschaften in Österreich und der Schweiz lobte Pichler. "Unsere beiden Tochtergesellschaften FlyNIKI und Belair (...) schreiben Gewinne". Konkrete, aktuelle Zahlen nannte er aber nicht. Laut Firmenbuch schrieb Niki 2014 einen Nettogewinn von 2,8 Mio. Euro, nach 1,2 Mio. Euro im Jahr davor. Der Umsatz sank auf 455,7 Mio. Euro.

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