Air-Berlin-Kundendienst landet in Wien

Die zweitgrößte deutsche Fluglinie Air Berlin, Mutter der österreichischen NIKI, lagert 250 Beschäftigte im telefonischen Buchungs- und Kundenservice arbeitsrechtlich in ein Wiener Call Center aus. Arbeitsort bleibt aber Berlin. Die Auslagerung soll Kosten sparen helfen, Arbeitnehmervertreter fürchten bereits sinkende Löhne.
Air Berlin bestätigte am Mittwoch "fortgeschrittene Gespräche" mit der Betreiberfirma CCC (Competence Call Center), nannte sonst aber keine Details. Nach Angaben der Welt soll Air Berlin an dem auf ein Jahr befristeten Joint Venture mit CCC Air Berlin 20 Prozent der Anteile halten. Start der Auslagerung wäre demnach Dezember. Bei Ausgliederungen in externe Call Center werden in Verträgen üblicherweise nach bestimmten Fristen "marktübliche Konditionen" geboten.

"Im Rahmen der Joint-Venture-Gründung werden alle Arbeitsverhältnisse übertragen", heißt es in einem Air-Berlin-Statement. "Sitz und Arbeitsort für die Angestellten wird weiterhin Berlin sein, die gesellschaftsrechtliche Verbindung zu Air Berlin bleibt bestehen. Die Mitarbeiter erhalten für mindestens ein Jahr ihre bisherigen Bezüge.“
Zerschlagen hatten sich davor Verhandlungen der Air Berlin mit einem anderen Call-Center-Anbieter, der deutschen Arvato, die zum Bertelsmann-Konzern gehört. Arvato bearbeitet unter anderem auch Kundenbeschwerden für die Lufthansa.
AUA
Nicht extern vergeben, sondern in ein internes Call Center ausgegliedert hat die Lufthansa-Tochter AUA (Austrian Airlines) ihre Telefon-Kundendienstleistungen. In Innsbruck, im Gebäude der Tyrolean-Zentrale, sitzt die 100-prozentige AUA-Tochter ATS (Austrian Airlines Telesales & Services). Vor drei Jahren wurden die damaligen Call Centers von AUA und Tyrolean zusammengelegt. Hier sind rund 70 Leute beschäftigt.
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