Air Berlin fliegt weiter in den roten Zahlen

Nach übereilter Expansion und hohen Verlusten hat sich Air Berlin, Deutschlands zweitgrößte Fluglinie, eine Rosskur verordnet. Dazu gehört, dass jeder Zehnte der 9000 Mitarbeiter gehen muss.
Ende Juli hatte Air Berlin bereits 300 Vollzeitstellen weniger. Bei der Sanierung kommt die Airline voran, allerdings nur im Schneckentempo. Im zweiten Quartal stand unter dem Strich ein Verlust von 38 Millionen Euro – nach fast 100 Millionen im Vergleichsquartal des Vorjahres. Das Eigenkapital der Gesellschaft war schon nach dem verlustreichen Start ins laufende Jahr aufgezehrt. Zur Jahresmitte ging es auf minus 116 Millionen Euro noch weiter nach unten. Dafür seien die Kosten für den Konzernumbau sowie die traditionell schwache Ertragslage im ersten Halbjahr verantwortlich, sagte Finanzchef Ulf Hüttmeyer.
Am Ziel, im Gesamtjahr einen operativen Gewinn zu schaffen, hält Konzernlenker Wolfgang Prock-Schauer fest. Allerdings sei das Erreichen dieses Ziels „zunehmend anspruchsvoller geworden“, so der Österreicher, der Air Berlin seit einem halben Jahr führt. Die Anleger reagierten ernüchtert und verkauften. Der Aktienkurs fiel am Donnerstag zeitweise um fünf Prozent.
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