Agrana im ersten Halbjahr 2019/20 mit weniger Gewinn

Agrana Produktionsanlage.
Entwicklung bei Fruchtzucker unter den Erwartungen. Prognose für Gesamtjahr bestätigt: Deutlich höherer Betriebsgewinn erwartet

Der börsennotierte Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern Agrana hat im ersten Halbjahr 2019/20 bei einem stabilen Umsatz weniger Gewinn gemacht. Im Bereich Zucker war das Betriebsergebnis wegen geringerer Verkaufsmengen und Margen negativ. Die Marktentwicklung bei Fruchtzubereitungen sei unter den Erwartungen gelegen, teilte Agrana mit. Die positive Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt.

Das Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sank um 17,9 Prozent auf 51,7 Mio. Euro. Der Umsatz lag bei 1,25 Mrd. Euro, nach 1,26 Mrd. Euro. Diese Mitte September bekanntgegebenen Zahlen hat die Agrana heute bestätigt. Das Konzernergebnis sank auf 28,9 Mio. Euro, nach 39,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Vor allem Zucker belastet

Das schwächere Halbjahresergebnis sei vor allem auf das negative Ebit im Segment Zucker zurückzuführen, das im Vorjahr erst im zweiten Halbjahr die hohen Verluste eingefahren habe, so Konzernchef Johann Marihart am Donnerstag laut Mitteilung. "Auf Jahressicht werden wir in diesem Geschäftsbereich eine Erholung sehen, weil wir im Vergleich zum zweiten Halbjahr des Vorjahres eine deutliche Verbesserung erwarten. Der Ergebnisrückgang der Gruppe zum Halbjahr ist auch auf eine im Jahresvergleich schwächere Ergebnisentwicklung im Segment Frucht zurückzuführen, wo die Marktentwicklung bei Fruchtzubereitungen unter den Erwartungen blieb."

Das Segment Stärke habe nach den ersten sechs Monaten die erfreulichste Entwicklung verzeichnet mit einem um 69 Prozent höheren Ebit. Dieser Geschäftsbereich habe von gestiegenen Ethanolpreisen und Kapazitätserweiterungen im Werk in Aschach/Donau profitiert.

Ausbau der Stärke in Tulln

Für das Gesamtjahr erwartet die Agrana "trotz der weiterhin großen Herausforderungen im Segment Zucker einen deutlichen Anstieg beim Konzern-Ebit" (Gewinn vor Zinsen und Steuern, Anm.), bestätigte das Unternehmen heute den Ausblick. Beim Konzernumsatz wird von einem moderaten Anstieg ausgegangen. An Investitionen sind 140 Mio. Euro geplant und damit mehr als die Abschreibungen (110 Mio. Euro).

Hauptprojekt ist der Ausbau der Weizenstärkefabrik in Pischelsdorf bei Tulln. Die dortige Verdoppelung der Weizenstärkekapazitäten verläuft planmäßig, die Inbetriebnahme der Erweiterung ist für Ende 2019 geplant.

Im ersten Halbjahr wurde im Segment Frucht mit 595,6 Mio. Euro weniger Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum (611,6 Mio. Euro). Dabei stagnierten die Fruchtzubereitung-Umsätze bei einer stabilen Absatz- und Preisentwicklung. Das Ebit sank um fast 23 Prozent auf 36 Mio. Euro, wofür Einmaleffekte unter anderem im Rohstoffbereich sowie eine unter den Erwartungen gelegene Absatzentwicklung im Geschäftsbereich Fruchtzubereitungen ausschlaggebend war.

Höhere Ethanolumsätze

Im Segment Zucker vergrößerte sich der Betriebsverlust auf 18,7 Mio. Euro, nach einem negativen Ebit von 4,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. "Hier wirkten sich vor allem gegenüber dem Vorjahr niedrigere Zuckerverkaufsmengen und geringere Margen negativ aus", so die Agrana. Der Umsatz sank um 11 Prozent auf 246,6 Mio. Euro, ausgewirkt hätten sich niedrigere Zuckerverkaufsmengen bei vergleichbaren Verkaufspreisen.

Im Segment Stärke stieg der Umsatz um knapp 10 Prozent auf rund 408 Mio. Euro. Hauptgrund waren höhere Ethanolumsätze aufgrund gestiegener Preisnotierungen. Das Ebit stieg um 69 Prozent auf 34,3 Mio. Euro, vor allem wegen des deutlich gestiegenen Marktpreises für Ethanol und Mengenzuwächsen in allen übrigen Produktsegmenten.

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