Ärger bei Lufthansa, Verlust bei Ryanair
Die arabische Fluglinie Etihad will 40 Prozent an der Alitalia erwerben – und bringt mit dem geplanten 300-Millionen-Euro-Investment Lufthansa-Manager auf die Barrikaden. Es könne nicht sein, dass staatliche Airlines mit dicken Finanzpolstern finanziell angeschlagene Fluglinien aufkaufen, so der Standpunkt der AUA-Mutter. Die Politik müsse für faire Rahmenbedingungen in der Branche sorgen, appelliert ein Lufthansa-Sprecher an die Wettbewerbshüter in Brüssel. "Wiederkehrende Subventionen und die Teilverstaatlichung europäischer Airlines lehnen wir ab, unabhängig davon, ob sie von europäischen Staaten oder von Staaten oder Staatsbetrieben aus dem EU-Ausland kommen." In Europa sind die Fluglinien zu einem großen Teil in privater Hand. Der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi kommentierte am Montag, dass die Lufthansa wohl Konkurrenz fürchte.
Für Etihad wäre Alitalia ein guter Coup. Auch wenn die Italiener mit jährlich 25 Millionen Passagieren 700.000 Euro Verlust einfliegen – pro Tag. Grund für die Miese sind Managementfehler, starke Gewerkschaften sowie der Konkurrenzkampf durch Billigflieger wie Ryanair.
Ryanair wiederum hat im dritten Geschäftsquartal bis Ende Dezember 35,2 Millionen Euro Verlust eingeflogen – nach einem Gewinn im 18,1 Millionen Euro im Vergleichszeitraum 2012. Grund: Der Preiskampf. Während Tickets um neun Prozent günstiger verkauft wurden, stiegen die Kerosinkosten um ein knappes Zehntel und das schwache Pfund drückte das Ergebnis.
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