Adidas-Chef: "Wir waren in Europa zu langsam und zu teuer"

Als Konsequenz würden nun die Strukturen im Europa-Vertrieb vereinfacht.

Adidas-Chef Kasper Rorsted hat hausgemachte Fehler im schwächelnden Westeuropa-Geschäft eingeräumt. "Wir sind nicht nah genug am Verbraucher gewesen", sagte er am Mittwoch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Adidas habe sich zu sehr auf seine klassische "Originals"-Produktserie verlassen und nicht schnell genug auf Markttrends reagiert.

Als Konsequenz würden nun die Strukturen im Europa-Vertrieb vereinfacht. Zudem sei Adidas angesichts der starken Konkurrenz zu teuer gewesen. "Wir haben die Preise bei einigen Produkten zu optimistisch gesetzt", sagte Finanzvorstand Harm Ohlmeyer.

Mit einem Umsatzminus von einem Prozent war das Geschäft in Westeuropa im dritten Quartal enttäuschend verlaufen. Den heißen Sommer in weiten Teilen Europas will Rorsted nicht als Ausrede gelten lassen: "Das Wetter ist in keiner Branche relevant - außer vielleicht in der Eiscreme-Industrie." Für das Gesamtjahr hatte Adidas in der Heimatregion ursprünglich mit einem Plus von fünf Prozent gerechnet, inzwischen sei eine stagnierende Entwicklung wahrscheinlicher.

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