Actionkameras: GoPro geht es wieder besser

GoPro-Boss Nick Woodman mit der Drohne "Karma".
Nach harten Einschnitten kann GoPro, Spezialist für Actionkameras, wieder bessere Zahlen präsentieren.

Actionkameras für Sportler und Abenteurer, meist am Helm montiert - damit konnte das US-Unternehmen GoPro anfänglich einen Clou landen. Die "Hero"-Modelle von GoPro waren heiß begehrt. Dann kam das Unternehmen allerdings durch wachsende Konkurrenz unter Druck. Durch eigene Fehler kam GoPro sogar ins Straucheln. So wurde der Start der ersten GoPro-Kameradrohne im vergangenen Jahr zum Debakel. Das Gerät musste wenige Wochen nach der Präsentation erst einmal vom Markt genommen werden, weil der Motor wegen eines Konstruktionsdefekts ausgehen konnte.

Das war den Anlegern alles zu viel, sie ließen die Aktie wie eine heiße Kartoffel fallen. Seit Herbst halbierte sich der Aktienkurs. In den vergangenen zwei Jahren büßte die GoPro-Aktie fast 90 Prozent ihres vorherigen Wertes ein.

Nick Woodman, der Gründer und Boss von GoPro, schlug einen harten Sanierungskurs ein. Er baute hunderte Arbeitsplätze ab und gab die Pläne auf, mit einer Entertainment-Sparte auch ins Mediengeschäft einzusteigen. Die Produktpalette wurde zusammengestrichen. Mit der neuen Stoßrichtung kann Woodman jetzt erste Erfolge vorweisen: Im zweiten Quartal sprang der Umsatz im Jahresvergleich um gut ein Drittel auf 296,5 Millionen Dollar hoch. Das Unternehmen arbeitet zwar immer noch mit Verlust, aber das Minus wurde im Jahresabstand von 92 Millionen auf 30,5 Millionen Dollar reduziert. Das neue Modell "Hero5" verkauft sich ausgezeichnet. Im Vergleich zum Quartal davor verkaufte GoPro um 18 Prozent mehr Kameras. Auch die GoPro-Drohne "Karma" hat wieder Rückenwind, sie war zuletzt die Nummer 2 am US-Markt.

Für das laufende dritte Quartal rechnet GoPro mit einem Umsatz von 290 bis 310 Millionen Dollar Umsatz - bei einer weiteren Reduktion der Verluste. Das zieht wieder Anleger an. Diesen gefällt auch, dass GoPro schon mehr als die Hälfte der Umsätze außerhalb des Heimmarktes USA erwirtschaftet. Der ist nämlich von GoPro und der Konkurrenz schon sehr abgegrast.

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