Absprachen bei Edelmetallen: Banken im Schweizer Visier

Geschmolzenes Metall wird in eine Gussform gegossen.
Großbanken sollen Preise für Gold, Silber, Platin und Palladium abgesprochen haben.

Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) hat eine Untersuchung gegen eine Reihe von Großbanken wegen möglicher Absprachen im Handel mit Edelmetallen eingeleitet. Davon betroffen sind unter anderem die Schweizer Banken UBS und Julius Bär sowie die Deutsche Bank. Bei den weiteren von der Untersuchung betroffenen Instituten handelt es sich um HSBC, Barclays, Morgan Stanley und Mitsui.

Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass unter den Banken „möglicherweise unzulässige Wettbewerbsabreden im Handel mit Edelmetallen getroffen wurden“, heißt es in der Mitteilung. Insbesondere bestehe der Verdacht, dass es Absprachen zu sogenannten Spreads - der Differenz zwischen Nachfrage- und Angebotskurs - gab. Als Edelmetalle gelten dabei laut Weko Gold, Silber, Platin und Palladium.

Die Weko hatte vor einigen Monaten eine Voruntersuchung zum Edelmetallhandel gestartet. Nun hat die Behörde offenbar genug Hinweise gefunden, um eine formelle Untersuchung einzuleiten.

Immer wieder Manipulationen

Der Edelmetall-Handel steht auch im Visier von anderen Regulatoren. Im Februar hatte bereits das amerikanische Justizministerium (DoJ) eine Untersuchung gegen rund zehn Banken wegen Preismanipulation bei Edelmetallen eingeleitet.

Zahlreiche Handelsskandale hatten Forderungen nach mehr Aufsicht und Transparenz bei der Ermittlung von Kursen und Preisen laut werden lassen. Bei einigen Edelmetallpreisen wurde inzwischen auf elektronische Systeme umgestellt, die als weniger manipulationsanfällig gelten.

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