"Arbeitslose sind keine guten Autokäufer“

"Arbeitslose sind keine guten Autokäufer“
Das Jahr 2013 wird das schlechteste Autojahr der letzten dreißig Jahre in West-Europa und kostet die Autobauer Hunderte Milliarden.

Die Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise könnte die Autobauer in Westeuropa laut einem Medienbericht mehr als 300 Milliarden Euro an Umsatz kosten. Das ergebe sich für den Zeitraum 2010 bis 2020 aus einer Studie des CAR-Center der Universität Duisburg-Essen, berichtete der Focus laut einer Vorabmeldung vom Sonntag. Automarkt-Experte Ferdinand Dudenhöffer rechne mit 24 Millionen nicht verkauften Fahrzeugen.

Zwischen 2000 und 2007 seien in Westeuropa jährlich rund 14,7 Millionen Autos neu zugelassen worden, schreibt das Nachrichtenmagazin. 2013 würden mit wohl 11,2 Millionen "so wenige Pkw wie noch nie seit Beginn der EU verkauft", wird Dudenhöffer zitiert. Die Branche steckt seit Jahren in einer schweren Krise.

"Schlechtestes Autojahr seit 30 Jahren"

Und es scheint auch keine Besserung in Sicht: "Das Jahr 2013 wird das schlechteste Autojahr der letzten dreißig Jahre in West-Europa", warnte das CAR-Center vor gut zwei Wochen.

Für Europa insgesamt müsse mit einem Minus von 5,0 Prozent gegenüber dem bereits schwachen Vorjahr gerechnet werden. Besonders hart werde es Frankreich, Italien, Spanien, Portugal und Griechenland treffen. Der Markt in diesen Ländern werde nach einem satten Absatzminus von 17 Prozent im Vorjahr um weitere 9,6 Prozent auf 3,75 Millionen Pkw einbrechen.

"Arbeitslose sind keine guten Autokäufer“

"Arbeitslose sind keine guten Autokäufer und deshalb geht die europäische Autoindustrie durch ihr schwerstes Jahr seit der ersten Ölkrise", sagte Dudenhöffer.

Angesichts der Rekordarbeitslosigkeit etwa im Autoland Spanien werde sich der Abwärtstrend fortsetzen, prognostizierte er: "Die Chancen für einen sich schnell erholenden Automarkt Südeuropa sind gleich null."

Durch die seit Jahren anhaltende Absatzflaute kann die Autoindustrie insbesondere in Frankreich, Italien, Portugal und Spanien ihre Fabriken längst nicht mehr auslasten. Die Produktionskapazitäten in diesen Ländern würden 2013 gerade mal zu 58 Prozent genutzt, betonte der Experte. Das sei der schlechteste Wert der südeuropäischen Automobilindustrie seit dem Zweiten Weltkrieg.

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