A380-Produktion könnte 2018 eingestellt werden

Knalleffekt in der Luftfahrtbranche: Airbus denkt offen über das Ende für den weltgrößten Passagierjet A380 nach.
Der Konzern werde den Flugzeugtyp ab dem Jahr 2018 entweder mit sparsameren Triebwerken modernisieren oder die Produktion einstellen, kündigte Finanzchef Harald Wilhelm am Mittwochnachmittag in London bei einer Investorenveranstaltung an.
Der Flugzeugbauer wirbt seit Jahren um neue Kunden für den doppelstöckigen Jet, den er im Jahr 2007 erstmals ausgeliefert hatte. Seit Jänner hat Airbus lediglich 20 Exemplare verkauft, will aber jährlich 30 Maschinen ausliefern. Im nächsten Jahr soll das Modell erstmals etwas Gewinn abwerfen und dieses Niveau bis 2018 halten. Bis heute hat Airbus Bestellungen für 318 Exemplare der A380 erhalten. Das ist nur gut ein Viertel des Bedarfs, den Airbus einst vorausgesagt hatte.

Airbus-Konzernchef Thomas Enders ließ eine Modernisierung nun erneut offen. "Ob wir den A380 modernisieren oder nicht, werden wir von wirtschaftlichen Gesichtspunkten abhängig machen und nicht zulassen, dass das unseren Gewinn belastet", sagte er in London.
A350 später: Aktie bricht ein
Auch eine Lieferverzögerung beim Langstreckenflugzeug A350 hat die Aktionäre von Airbus am Mittwoch kalt erwischt. Hinzu kamen enttäuschende Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Tom Enders zum Gewinn im Jahr 2016. Die Papiere von Airbus sackten am Nachmittag um 11,11 Prozent auf 42,81 Euro ab.
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Durststrecke
Auf dem Weg zu mehr Gewinn steht Airbus im übernächsten Jahr allerdings eine Durststrecke bevor. Das um Einmaleffekte bereinigte operative Ergebnis werde 2016 stagnieren und erst 2017 wieder steigen, kündigte Finanzchef Harald Wilhelm an. Gründe dafür seien der Aufbau der A350-Produktion und eine Produktionslücke bei dem 20 Jahre alten, etwas kleineren Langstreckenmodell A330.
Dessen modernisierte Version soll unter dem Namen A330neo erst Ende 2017 fertig werden. "Wir müssen drei Jahre in der Produktion überbrücken, bis die A330neo erstmals ausgeliefert wird", sagte Enders. Die A330-Fertigung müsse Airbus zwischenzeitlich herunterfahren. Dies werde sich negativ auf Umsatz und Gewinn auswirken.
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