A380-Produktion könnte 2018 eingestellt werden

Ein Emirates Airbus A380 fliegt über den Wolken.
Modernere Triebwerke würden Airbus-Passagierjet retten. Verzögerung bei A350 lässt Aktie abstürzen.

Knalleffekt in der Luftfahrtbranche: Airbus denkt offen über das Ende für den weltgrößten Passagierjet A380 nach.

Der Konzern werde den Flugzeugtyp ab dem Jahr 2018 entweder mit sparsameren Triebwerken modernisieren oder die Produktion einstellen, kündigte Finanzchef Harald Wilhelm am Mittwochnachmittag in London bei einer Investorenveranstaltung an.

Der Flugzeugbauer wirbt seit Jahren um neue Kunden für den doppelstöckigen Jet, den er im Jahr 2007 erstmals ausgeliefert hatte. Seit Jänner hat Airbus lediglich 20 Exemplare verkauft, will aber jährlich 30 Maschinen ausliefern. Im nächsten Jahr soll das Modell erstmals etwas Gewinn abwerfen und dieses Niveau bis 2018 halten. Bis heute hat Airbus Bestellungen für 318 Exemplare der A380 erhalten. Das ist nur gut ein Viertel des Bedarfs, den Airbus einst vorausgesagt hatte.

Zwei Männer in Anzügen sitzen bei einer Konferenz nebeneinander.
Berlin/ Der Praesident der Emirates Airline, Tim Clark (l.), und der Praesident des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) und Unternehmensleiter des europaeischen Flugzeugherstellers Airbus, Thomas Enders, sitzen am Freitag (18.11.11) in Berlin beim Fuehrungstreffen Wirtschaft der "Sueddeutschen Zeitung" nebeneinander. Foto: Michele Tantussi/dapd
Größter Kunde ist die arabische Fluglinie Emirates. Sie hat 140 Maschinen bestellt und 55 davon bereits in Betrieb. Emirates-Präsident Tim Clark fordert von Airbus jedoch Verbesserungen an dem Modell. "Der A380 ist ein fabelhaftes Flugzeug, sie muss noch effizienter werden", hatte Clark im November bekräftigt.

Airbus-Konzernchef Thomas Enders ließ eine Modernisierung nun erneut offen. "Ob wir den A380 modernisieren oder nicht, werden wir von wirtschaftlichen Gesichtspunkten abhängig machen und nicht zulassen, dass das unseren Gewinn belastet", sagte er in London.

A350 später: Aktie bricht ein

Auch eine Lieferverzögerung beim Langstreckenflugzeug A350 hat die Aktionäre von Airbus am Mittwoch kalt erwischt. Hinzu kamen enttäuschende Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Tom Enders zum Gewinn im Jahr 2016. Die Papiere von Airbus sackten am Nachmittag um 11,11 Prozent auf 42,81 Euro ab.

September: Erster A380 für Qatar Airways

Ein Airbus A380 der Qatar Airways steht nachts auf einem Rollfeld, beleuchtet in Rot und Lila.

GERMANY AVIATION QATAR AIRWAYS AIRBUS
Zwei Männer in Anzügen stehen vor einem großen Passagierflugzeug.

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Die Bildschirme in einem Flugzeug zeigen das Logo von Qatar Airways und eine Flugzeug-Animation.

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Ein Airbus A380 der Fluggesellschaft Qatar Airways steht auf dem Rollfeld.

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Ein Airbus A350 wird von einem gelben Flugzeugschlepper gezogen.

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Ein Flugzeug der Qatar Airways wird bei Nacht mit pinkfarbenem Licht angestrahlt.

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Der Barbereich in einem Qatar Airways Flugzeug mit Getränken auf der Theke.

Erster A380 an Quatar Airways ausgeliefert
Ein luxuriöses Badezimmer mit zwei Waschbecken, Handtüchern und Orchideen in einem Flugzeug.

Erster A380 an Quatar Airways ausgeliefert
Ein Business-Class-Sitz in einem Flugzeug mit einem persönlichen Unterhaltungsbildschirm.

Erster A380 an Quatar Airways ausgeliefert
Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Qatar steht nachts auf einem Rollfeld, beleuchtet mit rotem und blauem Licht.

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Zwei Männer stehen vor einem Qatar Airways Airbus A380.

Al Baker CEO of Qatar Airways Group and Bregier CE
Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Qatar Airways fliegt vor blauem Himmel.

UNITED ARAB EMIRATES ECONOMY AIRBUS QATAR AIRWAYS
Akbar Al Baker, Group Chief Executive, spricht in Hamburg über den A380 von Qatar Airways.

Al Baker CEO of Qatar Airways Group and Bregier CE
Ein Mann im Anzug präsentiert ein Modellflugzeug von Qatar Airways.

Al Baker CEO of Qatar Airways Group holds a model

Durststrecke

Auf dem Weg zu mehr Gewinn steht Airbus im übernächsten Jahr allerdings eine Durststrecke bevor. Das um Einmaleffekte bereinigte operative Ergebnis werde 2016 stagnieren und erst 2017 wieder steigen, kündigte Finanzchef Harald Wilhelm an. Gründe dafür seien der Aufbau der A350-Produktion und eine Produktionslücke bei dem 20 Jahre alten, etwas kleineren Langstreckenmodell A330.

Dessen modernisierte Version soll unter dem Namen A330neo erst Ende 2017 fertig werden. "Wir müssen drei Jahre in der Produktion überbrücken, bis die A330neo erstmals ausgeliefert wird", sagte Enders. Die A330-Fertigung müsse Airbus zwischenzeitlich herunterfahren. Dies werde sich negativ auf Umsatz und Gewinn auswirken.

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