9.000 Euro Prämie weckt Interesse an Elektroautos

Concept Car
Seit gut einem Monat gilt die erhöhte Kaufprämie bei Elektroautos in Deutschland. Sie sorgt für einen kräftigen Nachfrageschub.

In Österreich kann man seit dem 1. Juli beim Kauf eines Elektroautos bis zu 5.000 Euro Prämie lukrieren - zuvor wurde der Kauf mit 3.000 Euro gefördert. Umweltministerin Leonore Gewessler erhofft sich von der Erhöhung der Prämie gesteigerte Nachfrage: "Unser Ziel mit der E-Mobilitätsförderung ist es, bei den Neuzulassungen wirklich den Schwerpunkt zu verlagern in Richtung E-Mobilität." 

Dass erhöhte Kaufprämien für einen kräftigen Schub beim Interesse sorgen können, zeigt sich aktuell in Deutschland. Seit 3. Juni wurde die Kaufprämie in Deutschland erhöht - 9.000 Euro kann man sich beim Kauf eines Stromers aktuell sparen. 6.000 Euro kommen vom Staat, Händler gewähren 3.000 Euro Rabatt. Die Erhöhung der Prämie sorgt für gesteigertes Interesse an E-Autos.

Zwar halten sich die Auswirkungen auf die Neuzulassungen und Förderanträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle noch in Grenzen, doch die Nachfrage zieht an, wie Auswertungen der beiden großen Online-Neuwagenvermittler Carwow und Meinauto zeigen.

In den Zulassungszahlen und Förderanträgen wird sich dies wegen monatelanger Lieferzeiten allerdings voraussichtlich erst mit Verspätung niederschlagen.

Bei Carwow hat sich der Anteil der reinen Elektroautos an den Konfigurationen auf der Homepage von Mai auf Juni mehr als verdoppelt. Hybride ziehen ebenfalls an, wenn auch nicht ganz so stark. Auch bei Meinauto gibt es einen entsprechenden Boom beim Interesse an E-Autos und Hybriden mit einer Verdopplung des Anteils von Mai auf Juni. "Wir sehen einen deutlichen Effekt der Umweltprämie auf die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen", sagt Geschäftsführer Marco Steinfatt. Die Nachfrage sei nach Inkrafttreten der höheren Prämie "sprunghaft gestiegen".

Mehrwertsteuersenkung

Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe und Skoda-Händler, stellt im klassischen Handel dagegen noch keinen großen E-Auto-Schub durch die erhöhte Prämie fest. Allerdings gibt es ihm zufolge Unterschiede zwischen den einzelnen Marken - was auch daran liegt, dass nicht alle Fabrikate ausreichend große Kontingente an Elektroautos zur Verfügung haben.

Deutlich optimistischer für den Autohandel stimmt Peckruhn die Mehrwertsteuersenkung, von der Fahrzeuge aller Antriebsarten profitieren. Diese sei bei den Kunden "sehr präsent", sagt er. Insgesamt stabilisierten sich die Auftragseingänge inzwischen deutlich. "Viele Kollegen sagen: "Wir sind wieder auf Flughöhe."" Bis sich das in den Neuzulassungszahlen niederschlägt, wird es wegen der Lieferfristen für Autos allerdings einige Zeit dauern. Im Juni hatten die Neuzulassungszahlen insgesamt noch knapp ein Drittel unter dem Wert aus dem Vorjahresmonat gelegen.

Seit dem 3. Juni gilt die neue erhöhte Kaufprämie für Elektroautos in Deutschland. Sie kann aus einem Zuschuss von bis zu 6.000 Euro vom Staat und einem Rabatt von bis zu 3.000 Euro vom Hersteller bestehen. Im ganzen Juni wurden insgesamt 8.234 Anträge auf den Bonus gestellt, gut 500 mehr als im Mai. Am häufigsten ging es dabei um Autos der Marke VW mit 1.125 Anträgen im Juni vor Mercedes mit 926 und Audi mit 918. Renault lag mit 874 Anträgen auf Rang vier vor BMW mit 797.

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