52.000 Milchbauern in der EU wollen Produktion drosseln

Symbolbild
Die Milchbauern wollen das Hilfsprogramm der EU in Anspruch nehmen, im Topf stehen aber noch mehr Mittel bereit.

Mehr als 52.000 Milchbauern in der EU wollen von dem Hilfsprogramm der EU-Kommission Gebrauch machen, mit dem die Milchmenge in den nächsten drei Monaten um 1,07 Millionen Tonnen gesenkt werden soll. "Das zeigt, dass unser Plan attraktiv und erfolgreich ist", teilte EU-Landwirtschaftskommissar Phil Hogan mit.

Mit den bisher teilnehmenden Landwirten ist demnach der Topf von 150 Millionen Euro allerdings noch nicht ganz ausgeschöpft, den die EU-Kommission zur Verfügung stellt. 1,1 Prozent oder 11.407 Tonnen würden noch fehlen. 14 Euro soll jeder Landwirt pro 100 Kilogramm Milch erhalten, die er weniger als in den Vergleichsmonaten des Vorjahres produziert.

Um auch den Restbetrag der Fördergelder aufzubrauchen und die reduzierte Milchmenge tatsächlich auf 1,07 Millionen Tonnen zu bringen, sollen sich deshalb Milchbauern trotz der bereits abgelaufenen Frist erneut für den Erhalt der EU-Hilfsgelder bewerben. Bis zum 12. Oktober sollen sie der Kommission ihre Absicht melden. Die Einsparperiode für diese Landwirte läuft dann von November bis Jänner.

Deutsche wollen am meisten reduzieren

Mit 286.000 Tonnen haben deutsche Landwirte die EU-weit größte Milchmengenreduzierung angekündigt. Auf Platz zwei folgen die französischen Milchbauern mit 181.000 Tonnen, auf Platz drei die Briten mit 112.000 Tonnen. Aus Frankreich haben sich mit knapp 13.000 die meisten Milchbauern um EU-Hilfen beworben, gefolgt von ihren deutschen Kollegen (knapp 10.000) und denen aus Irland (knapp 4.500). In Österreich meldeten sich etwa 4.000 Milchbauern für Beihilfen bei einer Milchmengenreduktion.

Nach Auslaufen der Milchquote in der EU vor rund eineinhalb Jahren wird zurzeit zu viel Milch in Europa produziert. Das drückt die Preise. Viele Milchbauern kämpfen um ihre Existenz. Die EU-Kommission hatte im Juli nach langem Drängen der Mitgliedstaaten Hilfen für die Milchbauern zugesagt.

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