3D-Druck sei Dank: Airbus baut Flugzeugteile selbst

Eine Frau fegt den Boden neben einem großen Flugzeugtriebwerk in einer Werkshalle.
Der Flugzeughersteller will künftig 10 Prozent seiner Bau- und Ersatzteile eigenständig erzeugen.

Angesichts der technischen Möglichkeiten von 3D-Druckern setzt der Airbus-Konzern wieder auf die eigene Fertigung von Bauteilen. "Es ist bereits entschieden, dass Airbus künftig zehn Prozent seiner Bau- und Ersatzteile selbst herstellen will", sagte der stellvertretende Leiter der Abteilung Neue Technologien & Konzepte, Peter Sander, der Deutschen Presse-Agentur.

Europas größter Flugzeugbauer schaffe dafür industrielle 3D-Drucker an. Sander: "2016 beginnen wir damit dann mit der Serienproduktion von Bauteilen aus Titan, Mitte 2016 aus Edelstahl und ab 2017 aus Aluminium."

Airbus arbeitet beim 3D-Druck mit der Tochter Premium Aerotech ( PAG) zusammen, die nach diesem Verfahren für den Militärtransporter A400M bereits komplizierte Triebwerks-Krümmer produziert. Bisher hat Airbus seine Bauteile komplett von Zulieferern bezogen.

Ein Arbeiter inspiziert das Heck eines Flugzeugs in einem Hangar.
An employee works at the A320 family final assembly line of Airbus factory in Tianjin, China, August 12, 2015. REUTERS/Damir Sagolj
Bei Zivilmaschinen wird mit Haltern begonnen, wie sie seit einem Jahr in Testmaschinen vom Typ A350 eingebaut werden. Zudem sollen Ersatzteil-Sets aus dem 3D-Druck angeboten werden, die problemlos bei der Wartung älterer Jets eingebaut werden können. Leichtere Rollen können etwa im Frachtbereich einige Dutzend Kilo Gewicht einsparen.

Boom

Vom Bikini über Prothesen, Fahrräder und Autos reicht die Spanne der Produkte, die per 3D-Druck bereits weltweit hergestellt werden. In China sorgen Häuser für Furore, die damit aus recyceltem Material errichtet werden. Nach einer Übersicht des US-Experten Terry Wohlers hatte der 3D-Druck in den vergangenen drei Jahren einen Marktzuwachs von weltweit über 30 Prozent.

Kommentare